Call for Chapters: "Language and Identity in Antiquity"
Aufruf zu Beiträgen: „Sprache und Identität in der Antike“
Herausgeber: Victoria B. Fendel, Robin Meyer, Antoine Viredaz
Dieser mehrsprachige Band soll die Beziehung zwischen Sprache(n) und Identität(en) für
Einzelpersonen und Gruppen von Individuen (jeglicher Größe und Form) in den an das Mittelmeer
grenzenden Staaten und deren Nachbarn in der Antike und darüber hinaus untersuchen. Da sich
Zusammenhänge zwischen Sprache und Identität diachron verändern können und synchron sehr
variabel sind, haben wir absichtlich einen weiten Zeitrahmen zwischen 2000 v. Chr. und 1000 n. Chr. gewählt.
Wir wollen uns von deterministischen Diskursen wie "eine Sprache - eine Nation" oder
"Mehrsprachigkeit als Problem" loslösen, die das heutige Verständnis von Sprache in der Gesellschaft nicht mehr akkurat widerspiegeln. Vielmehr betrachten wir Identität als "facettenreich, fließend und dynamisch und somit ständig konstruiert und (neu) verhandelt, und als ein individuelles und soziales Phänomen" (nach Bennett und Fisher 2022: 16). Dieser Ansatz spiegelt im Großen und Ganzen eine post-strukturalistische Vorstellung von Identität wider: als semiotisches System ist die Sprache einerseits ein Werkzeug der Identitätskonstruktion und andererseits eine von vielen äußerlichen Anzeichen der Identitätswahl (vgl. Halliday und Webster 2007: 255). Allerdings sind nicht alle sprachebezogenen Entscheidungen direkt beabsichtigt, und nicht alle Identitätsmerkmale werden von der Umwelt in der beabsichtigten Weise ausgelegt (vgl. Block 2022: 187; Foucault 1981). Während Produktions- und Wahrnehmungsexperimente, Interviews zur Bewertung von Einstellungen und Langzeitstudien für moderne gesprochene Sprachen möglich sind, sind derartige Ansätze und die erfassbare Informationsart sowie der Informationsgrad auf Korpussprachen meist nicht anwendbar.
Daher sind für diesen Band die folgenden Fragen von Interesse, wobei sich die „Sprachwahl“ sowohl
auf die Wahl zwischen Sprachen im üblichen Sinne als auch zwischen den Varietäten ein und
derselben Sprache bezieht:
• Wie und/oder warum können Sprachwahlen Identitätsausdrücke widerspiegeln? Welche
Faktoren sind im Spiel? Welche Arten von Identitäten können so konstruiert werden?
• Inwieweit bedingt Kontext Sprach- und Identitätsentscheidungen? Gibt es synchrone
und/oder diachrone Korrelationen? Gibt es von Individuen und/oder Gruppen etablierte und
akzeptierte Systeme, die diese Bedingtheit regeln?
• Inwieweit spiegeln Sprachwahlen Identitätsausdrücke nicht wider (z. B. im Sinne von
Labovs Indikatoren)? Welche Identitäten werden den Sprachbenutzern durch ihre
Sprachwahl aufgenötigt (vgl. Block 2022; Duff 2022)?
• Welche Domänen der Sprache werden manipuliert, um Identitäten auszudrücken? Gibt es
Elemente, die davon nicht betroffen sind? Sind andere besonders anfällig?
Wir sind besonders an Beiträgen interessiert, die
• interdisziplinäre Ansätze aufzeigen;
• datengestützt sind und sich an die FAIR-Prinzipien der Datennutzung halten;
• vergangene und aktuelle Ansätze mit einer klaren Vision oder in einem etablierten
theoretischen Rahmen verbinden;
• Daten zu nicht-indogermanischen Sprachen enthalten.
Interessensbekundungen (auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch) mit einer
Zusammenfassung von höchstens 500 Wörtern (exkl. Quellenangaben) sind bis zum 30. August 2024
an Robin Meyer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ) zu richten. Die endgültigen und vollständigen Entwürfe der
angenommenen Kapitel müssen bis zum 25. April 2025 eingereicht werden. Die Herausgeber
beabsichtigen, den Band im Open Access zu veröffentlichen.
Herausgeber: Victoria B. Fendel, Robin Meyer, Antoine Viredaz
Dieser mehrsprachige Band soll die Beziehung zwischen Sprache(n) und Identität(en) für
Einzelpersonen und Gruppen von Individuen (jeglicher Größe und Form) in den an das Mittelmeer
grenzenden Staaten und deren Nachbarn in der Antike und darüber hinaus untersuchen. Da sich
Zusammenhänge zwischen Sprache und Identität diachron verändern können und synchron sehr
variabel sind, haben wir absichtlich einen weiten Zeitrahmen zwischen 2000 v. Chr. und 1000 n. Chr. gewählt.
Wir wollen uns von deterministischen Diskursen wie "eine Sprache - eine Nation" oder
"Mehrsprachigkeit als Problem" loslösen, die das heutige Verständnis von Sprache in der Gesellschaft nicht mehr akkurat widerspiegeln. Vielmehr betrachten wir Identität als "facettenreich, fließend und dynamisch und somit ständig konstruiert und (neu) verhandelt, und als ein individuelles und soziales Phänomen" (nach Bennett und Fisher 2022: 16). Dieser Ansatz spiegelt im Großen und Ganzen eine post-strukturalistische Vorstellung von Identität wider: als semiotisches System ist die Sprache einerseits ein Werkzeug der Identitätskonstruktion und andererseits eine von vielen äußerlichen Anzeichen der Identitätswahl (vgl. Halliday und Webster 2007: 255). Allerdings sind nicht alle sprachebezogenen Entscheidungen direkt beabsichtigt, und nicht alle Identitätsmerkmale werden von der Umwelt in der beabsichtigten Weise ausgelegt (vgl. Block 2022: 187; Foucault 1981). Während Produktions- und Wahrnehmungsexperimente, Interviews zur Bewertung von Einstellungen und Langzeitstudien für moderne gesprochene Sprachen möglich sind, sind derartige Ansätze und die erfassbare Informationsart sowie der Informationsgrad auf Korpussprachen meist nicht anwendbar.
Daher sind für diesen Band die folgenden Fragen von Interesse, wobei sich die „Sprachwahl“ sowohl
auf die Wahl zwischen Sprachen im üblichen Sinne als auch zwischen den Varietäten ein und
derselben Sprache bezieht:
• Wie und/oder warum können Sprachwahlen Identitätsausdrücke widerspiegeln? Welche
Faktoren sind im Spiel? Welche Arten von Identitäten können so konstruiert werden?
• Inwieweit bedingt Kontext Sprach- und Identitätsentscheidungen? Gibt es synchrone
und/oder diachrone Korrelationen? Gibt es von Individuen und/oder Gruppen etablierte und
akzeptierte Systeme, die diese Bedingtheit regeln?
• Inwieweit spiegeln Sprachwahlen Identitätsausdrücke nicht wider (z. B. im Sinne von
Labovs Indikatoren)? Welche Identitäten werden den Sprachbenutzern durch ihre
Sprachwahl aufgenötigt (vgl. Block 2022; Duff 2022)?
• Welche Domänen der Sprache werden manipuliert, um Identitäten auszudrücken? Gibt es
Elemente, die davon nicht betroffen sind? Sind andere besonders anfällig?
Wir sind besonders an Beiträgen interessiert, die
• interdisziplinäre Ansätze aufzeigen;
• datengestützt sind und sich an die FAIR-Prinzipien der Datennutzung halten;
• vergangene und aktuelle Ansätze mit einer klaren Vision oder in einem etablierten
theoretischen Rahmen verbinden;
• Daten zu nicht-indogermanischen Sprachen enthalten.
Interessensbekundungen (auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch) mit einer
Zusammenfassung von höchstens 500 Wörtern (exkl. Quellenangaben) sind bis zum 30. August 2024
an Robin Meyer (
angenommenen Kapitel müssen bis zum 25. April 2025 eingereicht werden. Die Herausgeber
beabsichtigen, den Band im Open Access zu veröffentlichen.