Dux femina facti (Verg. Aen. 1.364) – Frauen*(netzwerk) in der Klassischen Philologie
Call for papers
19.-21.03.25, Philipps-Universität Marburg
Im Jahr 2024 sind nur etwa 38% der Lehrstühle in der Latinistik von Frauen*[1] besetzt, in der Gräzistik sind es sogar nur 12%. Insbesondere wenn man sich den sehr hohen Anteil an Studentinnen* der Fächer[2] vor Augen führt, machen diese Zahlen die ‚gläserne Decke‘ sichtbar und zeigen, dass Frauen* in der Klassischen Philologie noch heute unterrepräsentiert sind. Auf dem Weg zur Professur sind Frauen* vor allem in der Postdoc-Phase mit (geschlechtsspezifischen) Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert, welche nicht nur gesellschaftlich und strukturell bedingt sind, sondern auch mit Fragen der Sichtbarkeit und der Bewertung von Frauen* in der Wissenschaft einhergehen.
Vor diesem Hintergrund laden wir zur Tagung „Dux femina facti – Frauen(netzwerk) in der Klassischen Philologie“ ein. Die Tagung will einerseits Nachwuchswissenschaftlerinnen* der Klassischen Philologie, die an deutschen Universitäten tätig sind bzw. langfristig tätig sein möchten, miteinander vernetzen, Wissenschaftlerinnen* unterschiedlicher Karrierephasen zwischen Promotion und (Junior-)Professur miteinander ins Gespräch bringen und so gerade jüngere Wissenschaftlerinnen* in ihrer Karriereentwicklung unterstützen. Sie bietet andererseits die Gelegenheit, eigene laufende Forschungsprojekte in einem wertschätzenden und konstruktiven Austausch zu präsentieren und zu diskutieren.
Gerahmt werden die Vortragspanels von einem Keynote-Vortrag von Prof.in Dr.in Katharina Wesselmann, einer Podiumsdiskussion und drei Workshops. Die Podiumsdiskussion am zweiten Veranstaltungstag mit Prof.in Dr.in Lisa Cordes, Prof.in Dr.in Verena Schulz und PD.in Dr.in Anke Walter ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Karriereplanung und den aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf Geschlechterdifferenzen in der Klassischen Philologie und schafft einen Raum für den gezielten Austausch zwischen Professorinnen* und Nachwuchswissenschaftlerinnen*. In den Workshops werden Themen wie „Netzwerken und Sichtbarkeit in der Klassischen Philologie“ und genderspezifische Perspektiven auf Bewerbung, Antragstellung und Karriereplanung erarbeitet und besprochen.
Der Call for Papers richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen* aller Karrierephasen. Werkstattberichte, die Vorstellung und Diskussion erster Thesen und die Präsentation offener Fragen sind herzlich willkommen. Dementsprechend gibt es drei Formate: Vorträge sind wahlweise im Umfang von 30 oder von 45 Minuten einschließlich Diskussion vorgesehen. Zudem gibt es die Möglichkeit zu einem Projekt-Pitch (maximal 10 Minuten), in dem Projektideen oder einzelne Aspekte der eigenen Forschungsvorhaben vorgestellt und im Anschluss in Kleingruppen diskutiert werden können.
Dem Themenkomplex „Frauen und Geschlecht in der antiken Literatur und Fachgeschichte“ ist ein eigenes Vortragspanel gewidmet, um dieses Thema im wissenschaftlichen deutschen Diskurs zu fördern. Neben Forschungsvorhaben, die sich mit Frauen* und Geschlecht in der Antike bzw. der Fachgeschichte befassen, sind aber explizit auch alle anderen Projekte aus der Klassischen Philologie erwünscht.
Vorschläge für Vorträge (max. 350 Wörter, PDF-Format mit Angabe des gewünschten Formats) können bis zum 15.01.25 per Mail an
Übernachtungskosten können übernommen werden. Wir bemühen uns außerdem darum, Reisekostenzuschüsse und ggf. Kinderbetreuung zu ermöglichen.
Organisatorinnen: Henrike Arnold (Marburg), Laura Bottenberg (Tübingen), Mareike Ehlert (Osnabrück), Paula Neumann (Marburg), Saskia Schomber (München), Lisa-Marei Stalp (Gießen)
Auf einen Blick: ¥ 19.-21.03.25, Bewerbung bis zum 15.01.25 ^ Mögliche Formate: - Vortrag (30 Minuten inkl. Diskussion) - Vortrag (45 Minuten inkl. Diskussion)
8 Phillips-Universität Marburg, Creative Space, Bahnhofstr. 7 * Bewerbung und weitere Informationen: |
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[1] Mit dem Begriff Frauen* werden alle Personen bezeichnet, die sich einer weiblichen Geschlechtsidentität zugehörig fühlen. Wir sind uns der Benachteiligung anderer marginalisierter Gruppen innerhalb der Wissenschaft und den damit verbundenen Problematiken bewusst, die Tagung und die dort thematisierten Aspekte richten sich aber zunächst insbesondere an alle Personen, die sich als Frau identifizieren.
[2] Im Wintersemester in der Gräzistik 2022/23 47% (174 Studentinnen), in der Latinistik 57% (985 Studentinnen), in der nicht weiter bestimmten Klassischen Philologie 54% (194 Studentinnen), Quelle: Statistisches Bundesamt.