Mommsen-Gesellschaft e.V.
Verband der deutschsprachigen Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiete des Griechisch-Römischen Altertums
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Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft

    • Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
    • Jul 03
      Tagungsbericht: Mommsen-SoPHAU-Kolloquium, März 2025, Frankfurt am Main

      Donnerstag, 03. Juli 2025 11:07

      Am 28. März 2025 fand an der Goethe-Universität Frankfurt am Main das erste gemeinsame deutsch-französisches Kolloquium der Mommsen-Gesellschaft und der SoPHAU zum Thema „Die griechischen Städte und die Macht Roms von Pompeius bis zu den Flaviern - Les cités grecques et le pouvoir romain de Pompée au temps des Flaviens“ statt. Das Kolloquium wurde ermöglicht durch eine logistische und finanzielle Zusammenarbeit des Historischen Seminars der Goethe-Universität Frakfurt, des Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS) in Frankfurt und der Mommsen-Gesellschaft.

      Die Veranstaltung ging zurück auf den Wunsch der Mommsen-Gesellschaft und ihrer französischen Partnergesellschaft, der Société des professeurs d'histoire ancienne de l'université (SoPHAU), die wissenschaftlichen Kontakte zwischen französischen und deutschen Forscher:innen zu intensivieren. Doch wie sollte dies erfolgen? In Abstimmung mit dem damaligen Vorstand der Mommsen-Gesellschaft Prof. Dr. Werner Riess, Frau PD Dr. Muriel Moser-Gerber als potenzieller Organisatorin eines Formats, das dies ermöglichen sollte, und Herrn Prof. Dr. Manuel Royo, dem damaligen Vorsitzenden der SoPHAU, entstand die Idee einer Kolloquiumsreihe, deren Treffen im zweijährlichen Turnus von deutscher bzw. französischer Seite veranstaltet und jeweils zwei Expert:innen beider Länder zu einem bestimmten Thema die Möglichkeit geben sollten, aktuelle Forschungen in einem deutsch-französischen Austausch vorzustellen. Dass es in Frankfurt möglich war, die Beiträger:innenzahl auf sechs zu erhöhen, lag nicht zuletzt an der großzügigen Unterstützung des IFRA.

      Das Thema des ersten Kolloquiums war schnell gefunden. Es verband in Sinne der Kolloquiumsreihe das Anliegen, aktuelle Forschungen bekannt zu machen und einem Thema, das sich in Frankreich seit Jahrzehnten großer Aufmerksamkeit erfreut, in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen: Wie erging es griechischen Städten in römischer Zeit? Welches Interesse hatten Römer an den griechischen Städten im Osten während der Republik und der Kaiserzeit? Welchen Einfluss auf griechische Poleis übten römische Machthaber aus und weshalb? Es galt hier also, römische mit griechischer Geschichte zu verbinden, Makro- mit Mikroebenen zu vereinen.

      Die sechs Vorträge des Kolloquiums verteilten sich auf drei Sektionen, die jeweils einem geographischen Raum gewidmet waren: Griechenland, Kleinasien und Syrien. Jede Sektion setzte sich dabei aus einem deutsch-französischen Paar zusammen, was es ermöglichte, aktuelle Fragestellungen zu vergleichen.

      Die einzelnen Sektionen wurden, ganz im Sinne der Interdisziplinarität der Mommsen-Gesellschaft selbst, durch drei Frankfurter Kolleg:innen geleitet: durch PD Dr. Florian Forster aus der Alten Geschichte, durch Dr. Ute Kelp aus der Klassischen Archäologie und durch Prof. Dr. Hans Bernsdorff aus der Klassischen Philologie.

      Zu Beginn des Kolloquiums begrüßten der Präsidenten der Mommsen-Gesellschaft, Prof. Dr. Dominik Maschek, und Prof. Dr. Laurence Mercuri, eine der Präsidentinnen der SoPHAU, die Gäste in Frankfurt.

      Daraufhin folgte die erste Sektion mit zwei Vorträgen zu den Entwicklungen in Zentralgriechenland. Es begann Prof. Dr. Christine Hoët-Van Cauwenberghe (Lille). Ihr Beitrag über die Rezeption des Bildes des guten Kaisers in den Städten und Heiligtümern Griechenlands („La figure du bon prince en Achaïe au premier siècle de l’Empire“) erörterte zunächst die Qualitäten, die guten Kaisern in der frühen Kaiserzeit zugeschrieben bzw. von ihnen erwartet wurden: virtus, clementia, iustitia, pietas (die Tugenden des Augustus), aber auch die philosophischen Kardinaltugenden temperantia und sapientia. Der Vortrag legte dar, dass im griechischen Osten aber auch die Notionen des Philhellenismus und des Euergetismus eine zentrale Rolle spielten. Der Beitrag zeigte nicht nur auf, inwieweit diese Tugenden in den  griechischen Gemeinwesen Athen, Olympia, Gytheion und Akraiphia die Darstellungen guter Kaiser beeinflussten, sondern illustrierte auch, wie disparat diese Rezeption geschah. Entscheidend für die Wertung kaiserlicher Qualitäten (und auch die Unterlassung einer damnatio memoriae) waren nicht zuletzt persönliche Erfahrungen mit den betreffenden römischen Machthabern, wie es etwa die Ehrung Neros in zwei Inschriften aus Akraiphia (IG VII, 2713, ILS, 8794) und Athen (IG II² 1990) aufzeigt. Auch kam man in Griechenland zu anderen Wertungen als in Rom, gerade, was die Auszeichnung der Kaiser (v.a. Nero, Vespasian, Domitian) als Philhellenen und Euergeten betraf.

      Der Beitrag „Athen und Rom“ von  Dr. Muriel Moser-Gerber (Frankfurt a. M.) thematisierte Ehrungen von Römern in Athen. Ca. 200 Ehrenstatuen für Mitglieder der römischen Elite sind in der Zeit von 80 v. Chr. bis ca. 100 n. Chr. belegt. Doch wie vorteilhaft war es für die römischen Geehrten, mit solchen Ehrenmonumenten in Athen ausgezeichnet zu werden? Moser-Gerber erörterte diese Frage, in dem sie zunächst die Eigenheiten der Ehrenstatuen für römische Geehrte auf der Akropolis untersuchte und aufzeigte, wie und in welchem Kontext diese Monumente römische Identitäten konstruierten. Hier sei zwischen neuen Statuenmonumenten und ca. 20 wiederverwendeten Monumenten aus der klassischen und hellenistischen Zeit zu unterscheiden. Beide Typen von Monumenten stellten jedoch Römer als beispielhalte Wohltäter (euergétai) Athens dar. Daraufhin wurden diese Ehrenstatuen anderen Monumenten römischer Eliten in Athen gegenübergestellt und gezeigt, wie sehr sich diese von Stiftungen (etwas jene des Kleineren Propylons in Eleusis durch Appius Claudius Pulcher) unterschieden: Ehrenstatuen wurden von der Polis gesetzt und ausgestaltet, Stiftungen von den Römern selbst initiiert. Die Tatsache, dass private Stiftungen durch römische Eliten mit Augustus in Athen zum Erliegen kamen, gleichzeitig aber die Wiederverwendung alter Monumente einsetzte, führte Moser-Gerber zu der Frage, inwiefern die wiederverwendeten Monumente eine Art Ersatz für private Stiftungen waren, man herausragenden Römern hier also besonders Ehrungen zuteilwerden ließ, die deren Renommee und sozialen Status ebenso deutlich unterstrichen wie private Stiftungen. Die Tatsache, dass es Athen durch diese Entwicklung möglich war, römischen Einfluss in Athen einzuhegen, führte sie schließlich zu der Feststellung, dass die forcierte Einrahmung der Selbstdarstellung römischer Eliten im System des Euergetismus auf die Athener selbst zurückging, die am meisten von der Situation profitierten.

      Eine weitere Sektion thematisierte Kleinasien. Prof. Dr. Francois Kirbihler aus Nancy berichtete aus einem aktuellen Forschungsprojekt zu den conventus-Städten in Kleinasien, dass das Potential der Fragestellung auch auf andere Provinzen des römischen Reiches aufzeigte. „Die Konventstädte in der Provinz Asia zwischen römischem Herrschaftssystem und regionaler Identität“ zeigte eindrücklich, wie lohnend eine fundierte Beschäftigung mit der Thematik sein kann. Zunächst wurden (mit Rückgriff auf A. Dalla Rosa, ZPE 183, 2012, S. 264) die unterschiedlichen Angaben zur Existenz von conventus-Städten in Kleinasien betrachtet und diese auf einer Karte verortet. Nach einem kurzen Überblick über bekannte Konventstädte in anderen Provinzen des römischen Reiches erfolgte dann die Analyse des Materials in Hinblick auf die Rolle der Konventstädte in der politischen Organisation der Provinzen. Ihre Rolle im Kaiserkult ist gut belegt, aber es stellt sich die Frage, ob die römische Macht, beginnend mit Sulla, die Formierung solcher conventus-Städte förderte oder gar forcierte, um die Kontrolle über das Territorium zu verbessern. Kirbihler besprach das Beispiel von Ephesos ausführlich, ging aber auch auf andere Fälle ein (Städte in Lykien). Er schlug vor, in der Auswahl und Präferenz einiger Gerichtsorte des kleinasiatischen Statthalters eine mögliche Analyseebene für die Betrachtung der politischen Rolle der Konventstädte in der Ausübung der Zentralmacht Roms zu sehen. Insgesamt plädierte er überzeugend dafür, dass eine eingehende Betrachtung der politischen Rolle der Konventstädte neue Einsichten in den Regierungsstil römischer Kaiser geben könne, weg von der Notion eines stets reaktiven Staates, hin zu einem dynamischeren Modell, dass auch proaktives Eingreifen und Gestalten zulasse.

      Dies wurde gefolgt von einem Beitrag mit dem Titel „Performanz und Herrschaft. Cicero in Ephesos, Laodikeia und Tarsos“ durch Prof. Dr. Susanne Froehlich (Darmstadt), der aufzeigte, wie sehr Ciceros Inszenierung seiner Statthalterschaft in Kilikien, und hier besonders seine Anreise und Ankunft (adventus), von dem Bemühen geprägt war, sich als guter Römer zu stilisieren. Froehlich debattierte zunächst das Konzept der Performanz von John L. Austin sowie Kolesch und Lehmann und die Frage, wie sich dies gewinnbringend bei der Analyse der Aussagen Ciceros anwenden lässt. Der Vortrag thematisierte Ciceros adventus in Ephesos, Laodikeia und Tarsos und die Frage, wie Cicero sich gegenüber der Stadtbevölkerung, die auch aus Römern bestand, stilisierte. Dabei ging es Froehlich nicht nur um die Darstellung vor Ort, sondern auch um Ciceros Selbstinszenierung in seinen Briefen, zwei Ebenen, die sie in einer eingehenden Analyse des Briefwechsels aus Ciceros Zeit als Statthalter in Kilikien im Amtsjahr 51/50 v. Chr. herausarbeitete. Dem fügte sie eine weitere Analyseebene hinzu, jene der Adressant:innen. Hier sei zwischen den primären Adressat:innen vor Ort, den sekundären Adressant:innen in Rom und den tertiären Adressant:innen der Nachwelt zu unterscheiden. Ciceros Empfang in den Provinzstädten kontrastierte nicht nur mit seinem Verhältnis zu anderen Gruppen in seiner Provinz, der Bevölkerung des Amanosgebirges und den mit Rom verbündeten Klientelkönigen, es stand auch dem entgegen, was Cicero bei seiner Rückkehr in Rom erlebte.

      Nach einem geselligen Mittagessen in einem frühlingshaft warmen, sonnigen Frankfurt ging es dann weiter mit der Nachmittagssektion zu Syrien. Eröffnet wurde diese von einem Vortrag von Prof. Dr. Julien Aliquot (Lyon), der die ca. 40 Zuhörer:innen mit auf eine Reise nach Ägypten nahm. Dort nämlich befindet sich bis heute ein beschrifteter Steinsockel, der, so zeigte es Aliquot in einer Darlegung der Aufzeichnungen und Untersuchungen des Steines (Bruwier, Claes & Quertinmont, « La Description de l’Égypte » de Jean-Jacques Rifaud, 2014, p. 135, pl. 186, no 29) seit der Zeit Napoleons (Publikationen aus den Jahren 1802, 1806, 1822, 1845 sowie später 1902-5) überzeugend, aus Arados stammt und über Damietta nach Kairo kam. Sein Vortrag „Arados et Rome d’après une inscription honorifique errante adressée par une cité anonyme de Syrie à un légat de l’empereur Claude (41-54)“ beleuchtet abschließend die Frage, welche Aussagen die Inschrift in ihrem ursprünglichen Kontext über die Geschichte von Arados und seiner Region zur Zeit des Claudius, als L. Popillius Balbus gegen lokale Aufstände vorging, zulassen.

      Ein abschließender Beitrag durch PD Dr. Julia Hoffmann-Salz (Freiburg i. Brsg.) beleuchtete dann die Neuordnung Syriens durch Pompeius. Ihr Beitrag „Pompeius -oder Tigranes? Wer reorganisierte das seleukidische Syrien?“ betrachtete insbesondere die Frage, wieviel von Pompeiusʼ Plänen auf die Politik von Tigranes zurückging und welcher Anteil der sogenannten Neuordnung als Erfindung des Pompeius gelten muss. Zunächst analysierte sie die Situation in der Region Pontos, wo Pompeius eine ähnliche Neuordnung vornahm, die im Folgenden als Modell und/oder Kontrast fungierte. Die Rekonstruktion der Ankunft von Pompeiusʼ Truppen in Syrien wurde auf Grundlage antiker Quellen (App. Mithr. 106, Plut. Pomp. 39, Plut. Luc. 25, Jos. AJ 14,3,2 , 4,4 , Jos. BJ 1,7,7, Strab. 11,11,4; 16,2,18, aber auch zahlreicher Münzen) rekonstruiert. Hoffmann-Salz kam zu dem Schluss, dass Rom hier größtenteils bestehende Entwicklungen aufnahm, an einigen Stellen aber auch neue Akzente setzte und dies besonders in jenen Städten und Regionen, die Pompeius belagerte bzw. im Kampf eroberte.

      Insgesamt zeigen die sechs Beiträge auf, wieviel Potential weiterhin in Fallstudien über die Frage nach der Ausübung römischer Macht und der Rezeption römischer Vorstellungen in griechischen Städten steckt.

      An dieser Stelle sei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch einmal für die Bereitschaft gedankt, das Kolloquium mitzugestalten. Die Veranstaltung zeigte nachdrücklich, wie die drei großen Bereiche der Altertumswissenschaft in Arbeitsweise und Diskussion zusammenkommen können, ganz im Sinne der Idee der Mommsen-Gesellschaft. Gedankt sei auch den wissenschaftlichen Hilfskräften der Abteilung für Alte Geschichte, die tatkräftig und mit viel Engagement beim Catering und der Organisation unterstützten. Der reibungslose Ablauf der Veranstaltung, und der gute Marmorkuchen aus Marburg, war nicht zuletzt ihnen zu verdanken.

      In der abschließenden Diskussionsrunde wurden dann nicht nur die Ergebnisse der Vorträge reflektiert, sondern auch das Format der Kolloquiumsreihe. Dabei sprachen sich alle Beiträger:innen für die Beibehaltung eines kleinen Formats aus, das eine intensiven Austausch und rege Diskussionen ermöglicht. Der Vorschlag, bei der nächsten Veranstaltung die Möglichkeit der Online-Zuschaltung zu geben, sollte sicherlich weiterdiskutiert werden. Insgesamt war die Veranstaltung aber ein schöner Erfolg, der sich auch an der regen Teilnahme am geselligen Abendessen zeigte. Möge all dies dazu beitragen, die neue deutsch-französische Kolloquiumsreihe, die ihm Jahre 2027 in einem Treffen in Frankreich fortgeführt werden wird, zu dem Erfolg zu geleiten, den sie verdient und der uns alle um wichtige Perspektiven bereichern wird.

       

      (Muriel Moser-Gerber und Alexandra Eckert)

       

      Programm:

      9:45 – 10 Uhr: Grußworte und Einführung

      10 – 11:30 Uhr: 1. Sektion: Griechenland/Grèce (Prof. Dr. Hans Bernsdorff)

      Christine Hoët-Van Cauwenberghe (Lille): La figure du bon prince en Achaïe au premier siècle de l’Empire

      Muriel Moser-Gerber (Frankfurt): Athen und Rom

      11:30 – 12 Uhr: Kaffeepause / Pause café

      12 – 13:30 Uhr: 2. Sektion: Kleinasien/Asie Mineur (Dr. Ute Kelp)

      François Kirbihler (Nancy): Die Konventstädte in der Provinz Asia zwischen römischem Herrschaftssystem und regionaler Identität

      Susanne Froehlich (Darmstadt): Performanz und Herrschaft. Cicero in Ephesos, Laodikeia und Tarsos

      13:30 – 14:30 Uhr / 13h30 – 14h30: Mittagspause / Pause déjeuner

      14:30 – 16 Uhr: 3. Sektion: Syrien/Syrie (PD Dr. Florian Forster)

      Julien Aliquot (Lyon) : Arados et Rome

      Julia Hoffmann-Salz (Bonn): Pompeius - oder Tigranes? Wer reorganisierte das seleukidische Syrien?

      16 – 16:30 Uhr: Abschlussdiskussion, Ausblick und Ankündigungen / Discussion finale et perspectives

      16:30 - 17 Uhr: Ausklang / fin de journée

       

          

    • Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
    • Jun 27
      Ausschreibung zum 11. Walter de Gruyter-Seminar der Mommsen-Gesellschaft

      Freitag, 27. Juni 2025 10:41


      Political Theory in Antiquity: Nature and Society

      mit Prof. Dr. Peter Van Nuffelen
      (Universiteit Gent, Belgien)

       

      Ort:   Tagungszentrum Leucorea, Lutherstadt Wittenberg

      Datum:   17.-19.10.2025

      Bewerbungsfrist:   bis Montag, 04.08.2025

       

      Die Walter de Gruyter Stiftung und die Mommsen-Gesellschaft freuen sich, zum elften Mal Stipendien zur Teilnahme am diesjährigen Walter de Gruyter-Semi­nar auszu­schreiben.

      Antragsberechtigt sind Jungmitglieder der Mommsen-Gesellschaft im Sinne von § 11 der Satzung und Postdocs, deren Promotion nicht länger als drei Jahre zurückliegt und die reguläre Mitglieder der Mommsen-Gesellschaft sind. Ein Antrag auf (Jung-)Mit­gliedschaft kann auch zusammen mit der Bewerbung eingereicht werden.

       

      Ablauf des Walter de Gruyter-Seminars

      Das Wochenendseminar (Freitag – Sonntag) findet im Tagungszentrum Leucorea statt, das zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gehört. Für die Leitung wird stets eine renommierte Kollegin oder ein renommierter Kollege aus den Altertums­wissen­schaften gewonnen.

      Nach erfolgreicher Bewerbung wird den Teilnehmenden die einzigartige Chance gebo­ten, unter Anleitung einer hochkarätigen Forscherpersönlichkeit in entspannter, per­sön­licher Atmosphäre ein interdisziplinäres Thema intensiv zu bearbeiten und Erfah­rungen in der internationalen Tagungspraxis zu erwerben.

      Die Teilnehmenden halten je einen 30-minütigen Vortrag zu einem selbst gewählten As­pekt des vorgegebenen Seminarthemas. Die anschließende Diskussion wird mit einer vorbereiteten, ca. 10-minütigen Er­widerung (‚re­sponse‘) einer oder eines Teil­nehmenden eröffnet. Außerdem haben alle Teilnehmenden reihum die Aufgabe, einen Vortrag und die folgende Diskussion zu moderieren.

      Neben der inhaltlichen Diskussion der präsentierten Themen sollen auch die einge­reichten Abstracts und weitere formale Aspekte besprochen werden. Die Seminar­sprache ist Englisch.

      Der diesjährige Seminarleiter

      Mit Stolz und Freude präsentiert die Mommsen-Gesellschaft Prof. Dr. Peter Van Nuffelen von der Universität Gent als Leiter des diesjährigen Seminars. Mit seiner international anerkannten Forschung zur antiken Religions-, Philosophie- und Kultur­geschichte, zur Entwicklung des frühen Christentums, zu Sozialstrukturen spätantiker religiöser Gemeinschaften und zur politischen Ideengeschichte ist er als methoden­orientierter Grenzgänger zwischen Alter Geschichte, Klassischer Philologie, Antiker Kulturgeschichte und Patristik profund ausgewiesen.

      Als Mitglied der niederländisch-belgischen Forschungseinrichtung OIKOS ist er oben­drein mit den Belangen von Nachwuchswissenschaftler:innen bestens vertraut.

       

      Bewerbungsverfahren

      Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit CV, kurzem Motivationsschreiben und einem Abstract Ihres Vortragsthemas (max. eine DIN-A4-Seite) als pdf-Datei bis zum 4. August direkt an die Organisatorin (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.). Die Bewerbung kann auf Deutsch oder Englisch erfolgen.

      Die Kosten der Teilnahme werden von der Mommsen-Gesellschaft und der Walter de Gruyter Stiftung übernommen. Weitere Hinweise finden Sie auch unter:

      https://www.mommsen-gesellschaft.de/veranstaltungen/walter-de-gruyter-seminar

       

      Adresse der Leucorea:

      Collegienstraße 62
      06886 Lutherstadt Wittenberg

      Website: https://leucorea.de/


      Kontakt:

      Prof. Dr. Nicola Hömke (Univ. Rostock)

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      Political Theory in Antiquity: Nature and Society

      Modern Western culture tends to conceive of societies as social constructs, based on a contract between citizens. When we approach ancient sources with such assump­tions in mind, we risk overlooking another crucial aspect of ancient political thought: the way communities were seen as embedded in nature and the cosmos.

      This dimension appears in many forms – in ideas and theories such as autochthony, the natural size of a city in relation to its agricultural productivity, climatic theory, the ideal social order as a reflection of cosmic and divine harmony, meteorological signs and astrology, the natural origins of communities, metaphors drawn from nature, and the domination of nature as part of political hegemony. And this list could easily be extended.

      To explore this relationship, we must ask some fundamental questions: What did “na­ture” and “society” mean in Antiquity? How was the relationship between humankind and nature understood in this period? What metaphysical assumptions under­pinned views of the cosmos?

      This topic also opens up connections to modern debates, such as Foucault’s concept of biopolitics.

      The seminar welcomes contributions from across the full spectrum of Antiquity, in­clud­ing Jewish and Christian texts as well as material culture.

    • Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
    • Jun 18
      Neue Wege alter Fächer

      Mittwoch, 18. Juni 2025 09:34

      Programm und Abstracts

      Es freut uns sehr, Ihnen im Anhang das Programm und das Abstract-Heft unserer Veranstaltungsreihe „Neue Wege alter Fächer” für das kommende Studienjahr zu übermitteln. Dank der zahlreichen Einreichungen ist ein aus unserer Sicht rundes Programm zustande gekommen, das sicherlich auch für produktive Diskussionen sorgen wird.

      Arbeitsstelle Kleine Fächer
      Johannes Gutenberg-Universität Mainz
      Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung
      Isaac-Fulda-Allee 2b-c
      55124 Mainz

      Tel. +49 (0)6131 39-20754
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    • Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
    • Apr 09
      Früherer Vorsitzender verstorben

      Mittwoch, 09. April 2025 08:20

      Manfred Clauss  (16.8.1945 – 20.1.2025)

       

      Ein Universalhistoriker der Antike

      Am 20.01.2025 verstarb unerwartet Manfred Clauss, emeritierter Ordinarius für Alte Geschichte, im Alter von 79 Jahren. Die Altertums- und Geschichtswissenschaften haben dadurch einen ihrer profiliertesten Vertreter verloren. Clauss, geboren 1945 in Köln, hat Geschichte, Katholische Theologie und Philosophie studiert. Er wurde 1973 in Bochum mit einer Arbeit zur römischen Heeresgeschichte promoviert. 1976 erfolgte in Bonn eine zweite Promotion, und zwar in Katholischer Theologie (Kirchengeschichte). Während seiner Assistentenzeit an der FU Berlin konnte sich Clauss im Jahr 1979 wiederum in Alter Geschichte mit einer Studie zum magister officiorum in der Spätantike habilitieren. Bereits 1980 wurde Clauss auf eine Professur für Alte Geschichte an die Universität Siegen berufen. Es folgten Ordinariate an den Universitäten Eichstätt, Berlin (FU) und zuletzt Frankfurt a.M. Seine akademischen Leistungen wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, so dem Ausonius-Preis der Universität Trier (2007) sowie zwei Ehrendoktoraten der Universität Potsdam (2009) und der Université de Lorraine (2015).

      Das wissenschaftliche Werk von Clauss ist in mehrfacher Hinsicht als außergewöhnlich zu bezeichnen. Zunächst einmal ist es schon rein quantitativ bedeutsam, denn Clauss war ein sehr produktiver Wissenschaftler. Noch beeindruckender ist aber ein anderer Aspekt: Clauss war der vielleicht letzte Universalhistoriker des Altertums. So hat er sich intensiv mit der Geschichte des Judentums und des Alten Ägyptens beschäftigt. Im Bereich der griechischen Geschichte ist insbesondere auf Clauss’ Interesse an Sparta zu verweisen.

      Seinen wissenschaftlichen Wurzeln, die im Bereich der römischen Geschichte lagen, ist Clauss ebenfalls immer treu geblieben. Die vielleicht wichtigsten Impulse sind von Clauss’ Arbeiten zur antiken Religionsgeschichte ausgegangen. Das gilt insbesondere für seine umfassenden Studien zur Verehrung des Gottes Mithras sowie zum Kaiserkult im Römischen Reich. Auf diesem Terrain konnte Clauss seine wissenschaftlichen Stärken voll entfalten: Zum einen ist dabei auf seine detaillierte Arbeit an den Quellen zu verweisen. Zum anderen sind Clauss’ Fähigkeit und sein Mut zur weit ausgreifenden Synthese hervorzuheben. So ist sein mehrfach aufgelegtes Mithras-Buch der wohl gelungenste Gesamtentwurf zu diesem Phänomen. Dabei hat sich Clauss nicht vor Zuspitzungen und mitunter provokant erscheinenden Aussagen gescheut, indem er etwa gleich zu Beginn seiner Monographie zum römischen Kaiserkult herausstellte, dass der Herrscher des Imperium Romanum im Bewusstsein vieler Zeitgenossen bereits zu Lebzeiten eine vollgültige Gottheit war.

      Am stärksten fortleben wird Manfred Clauss aber ohne Zweifel durch die von ihm mit visionärem Geist vorangetriebene Etablierung eines Arbeitsinstruments, das die wissenschaftliche Beschäftigung mit der lateinischen Epigraphik revolutioniert hat, nämlich die Epigraphische Datenbank Clauss–Slaby (EDCS). Deren Aufbau hat Clauss bereits in den 80er-Jahren des 20. Jhs. begonnen und dann mit Unterstützung des Eichstätter Informatikers Wolfgang Slaby fortgeführt. Daraus ist im Laufe der Jahre eine beeindruckende Sammlung von über 500.000 epigraphischen Zeugnissen erwachsen, womit weit über 90% der bekannten lateinischen Inschriften erfasst sein dürften. Dadurch ist die EDCS für jeden Forscher, der zur römischen Geschichte und zur antiken Epigraphik arbeitet, zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel geworden.

      Der Einfluss und das Wirken von Manfred Clauss waren aber keineswegs auf die engere Fachwelt begrenzt – ganz im Gegenteil: Es war ihm immer ein großes Anliegen, akademisches Wissen an eine nicht-universitäre Öffentlichkeit zu vermitteln. So hat sich Clauss sich immer wieder in Fernsehbeiträgen, publizistischen Arbeiten und durch die Mitwirkung an Ausstellungen an ein breiteres Publikum gewandt. Durch diese vielfältigen Aktivitäten war er so gut bekannt wie kaum ein zweiter Althistoriker. Nur kurz sei erwähnt, dass Clauss auch als Wissenschaftsorganisator Großes geleistet hat: Er war von 1989 bis 1993 als Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft tätig. Zudem hat er lange als Mitherausgeber der Zeitschrift Klio fungiert. Schließlich ist noch auf einen Bereich einzugehen, den ich aus eigener Erfahrung einzuschätzen vermag: An all seinen akademischen Wirkungsstätten war Manfred Clauss ein ungemein engagierter und motivierender Hochschullehrer.

      All dies fügt sich zu einem eindrucksvollen Gesamtbild zusammen: Ein Universalhistoriker, der alle Epochen der Antike vom Alten Israel und Ägypten bis zur Spätantike bearbeitet hat; ein ungemein produktiver Forscher, der Grundlagenarbeit an den Quellen mit weitgefassten Synthesen verband; ein sprachgewandter Wissenschaftler, der sowohl die Fachwelt stetig durch neue Impulse angeregt als auch der breiteren Öffentlichkeit Fachwissen vermittelt hat; und ein hoch motivierter Lehrer. Über allem aber stand der Mensch Manfred Clauss. Hervorstechend war vor allem seine Großzügigkeit: Er war großzügig im intellektuellen Austausch, indem er seinen Schülern alle wissenschaftlichen Freiheiten ließ, und er war großzügig als Person – in jedweder Hinsicht. Als großer Forscher und ungemein großzügiger Mensch wird er in Erinnerung bleiben.

      Christian Witschel (Universität Heidelberg)

       

      Für die Mommsen-Gesellschaft:
      Dominik Maschek (Erster Vorsitzender) – Jürgen Hammerstaedt (Zweiter Vorsitzender)

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