NFDI
(Aktualisierung 16.11.2021)
Da Daten in der Wissenschaft zwar schon immer von grundlegender Bedeutung waren, ihre Bewahrung und Zugänglichkeit im Zuge der Digitalisierung aber neue Herausforderungen stellen, wird der Umgang mit ihnen stets komplexer und anspruchsvoller. Die DFG setzt sich zum Ziel, auf nationaler Ebene Datenbestände der Forschung zu erschließen, nachhaltig zu sichern, ihre Zugänglichkeit dauerhaft zu erhalten sowie ihre internationale Vernetzung zu fördern. Zu diesem Zweck beabsichtigt die DFG, Konsortien, die aus den Wissenschaften heraus aufgebaut werden, zu fördern. Viele Informationen zum Ablauf finden sich auf der Homepage der DFG: https://www.dfg.de/foerderung/programme/nfdi/.
Mittlerweile haben sich vier Konsortien (4culture, text+, 4objects sowie 4memory), die für die altertumswissenschaftlichen Fächer von Relevanz sind, herausgebildet. Die DFG stellt in einem kompetitiven Bewerbungsverfahren 85 Mio. EUR für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung; dabei geht es nicht um die Einzelförderung von Projekten, sondern vielmehr um die Bereitstellung von Infrastrukturen, welche die oben genannten Ziele zu erreichen helfen sollen.
Das Konsortium 4culture (https://nfdi4culture.de), in dem u.a. die Universität Heidelberg als ‘Co-Applicant’ und der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands als ‘Scientific/Learned/Specialist Society’ fungieren, wurde bewilligt und hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Ebenso wurde das Konsortium text+ (https://www.text-plus.org) genehmigt, das seine Arbeit im Herbst 2021 aufnimmt.
Die Anträge für die Konsortien 4memory (https://4memory.de) und 4objects (https://www.nfdi4objects.net) wurden im Oktober 2021 erneut eingereicht. Die Begutachtung durch die DFG wird zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 erfolgen. Die Entscheidung über eine Förderempfehlung wird für Mai 2022 erwartet. Die Mommsen-Gesellschaft unterstützt v.a. die Konsortien 4memory und 4objects.
Mitantragstellende Einrichtung für text+ ist z. B. die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Während sich 4objects der Daten aus der Archäologie und allgemein der materiellen Kultur annimmt (einschließlich der Numismatik), ist 4memory eher historisch ausgerichtet: In diesem Konsortium leiten ‘Co-Applicants’ drei Säulen von Forschungs-, Infrastruktur- und Gedächtnisinstitutionen, wie z. B. Universitäten, Bibliotheken sowie Archive und Museen. Eine hohe Anzahl von ‘Participants’ (zu denen auch die Mommsen-Gesellschaft gehört), die Angebote einspeisen, ist eingebunden. Daneben wird es ‘Partner’ geben, die kontinuierlich mit dem Konsortium kooperieren.
Die Mommsen-Gesellschaft beobachtet den Prozess der Antragstellungen und stellt sich als Fachverband von Altertumswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine Einbindung in beratender bzw. vermittelnder Rolle in den genannten Konsortien vor. Um den Mitgliedern den aktuellen Stand der Dinge mitzuteilen, soll im Rahmen der nächsten Großen Mommsen-Tagung am 10.-12. Juni 2022 in Köln eine Podiumsdiskussion mit je einem Vertreter der DFG, der beiden Konsortien 4objects und 4memory sowie der Mommsen-Gesellschaft stattfinden.