Angebote in Frankreich
Aktueller Stand der digitalen Forschungsinfrastruktur in Frankreich
In den letzten Jahren haben der französische Staat und insbesondere das CNRS (Centre national de la Recherche Scientifique) die Einrichtung von speziell auf die Geistes- und Sozialwissenschaften fokussierten Abteilungen gefördert. Die folgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
- Die TGIR ("Très Grande Infrastructure de Recherche") Huma-Num (https://www.huma-num.fr):. Das Ziel besteht darin, die „Forschungsergebnisse, Korpora aus Primär- und Sekundärquellen, die Archive, die Bestände von Forschungs- und Laborbibliotheken und vor allem die von den Hochschullehrern genutzten Daten“ zugänglich zu machen. Huma-Num ist eine Plattform, die mehrere Instrumente entwickelt hat, die in der geisteswissenschaftlichen Forschung wichtig geworden sind:
- Sharedocs (https://sharedocs.huma-num.fr eine Präsentation ist zu finden unter: https://documentation.huma-num.fr/sharedocs-stockage): Sharedocs ist über das Internet erreichbarer gemeinsamer Speicher- und Austauschraum für Forschungsgruppen mit individualisierbarer Zugriffs- und Rechteverwaltung.
- Gitlab (https://gitlab.com/gitlab-org/gitlab): Gitlab ist ein Hilfsmittel zum Austausch von Codierungsmethoden für die Entwicklung von rein digitalen Tools (mit Humn-Num verbunden: https://documentation.huma-num.fr/gitlab)
- Nakala (https://nakala.fr): Nakala ermöglicht die Langzeitarchivierung und den Zugang zu Daten. Nakala unterscheidet sich von Sharedocs dadurch, dass es ein Dienst ist, „der es Forschern, Hochschullehrern und Forschungsgruppen ermöglicht, alle Arten von digitalen Daten (Text-, Bild- und Audiodateien, Videos, 3D-Objekte usw.) in einem sicheren Speicher zu archivieren, zu teilen und zu nutzen sowie in Übereinstimmung mit den FAIR Data Principles zu veröffentlichen“ (https://documentation.huma-num.fr/nakala).
- Sciencesconf.org (https://www.sciencesconf.org): Sciencesconf.org ist eine Plattform zur Verwaltung von Kolloquien, Kongressen und Konferenzen, die nicht nur den Geisteswissenschaften offensteht.
- Renater (Réseau National de télécommunications pour la Technologie l'Enseignement et la Recherche, https://www.renater.fr): Renater ist in erster Linie eine physische Infrastruktur (einschließlich des Eduroam-Netzwerks). Renater umfasst darüber hinaus auch eine Reihe von digitalen Diensten: Mailinglisten, Datensharing-Systeme, Veranstaltungsplanung, Videokonferenzen, Dateiversand usw.
- Openedition (https://www.openedition.org): Openedition ist eine Plattform für digitales Publizieren, die sich den Geisteswissenschaften widmet und für Autoren wie Leser kostenfrei ist. Openeditions bietet vier öffentliche Plattformen:
- OpenEdition Journals (https://journals.openedition.org): Eine Plattform für geistes- und sozialwissenschaftliche online-Journals, die aktuell 500 Zeitschriften umfasst, die fast alle im Volltext zugänglich sind. Das Ziel ist die fast gleichzeitige Veröffentlichung der gedruckten und der digitalen Zeitschrift, ohne die mehrjährige Verzögerung, die bisher den Online-Versionen auferlegt wurde. Die älteren Ausgaben findet man in Persée (https://www.persee.fr)
- OpenEdition Books (https://books.openedition.org) funktioniert nach demselben Prinzip einer gleichzeitigen online- und Printausgabe. Das Portal umfasst derzeit etwa 12.800 Bücher.
- Calenda (https://calenda.org): Eine Plattform zur Ankündigung von wissenschaftlichen Veranstaltungen in vier Sprachen.
- Hypothèses.org (https://hypotheses.org): Eine « carnet de recherches » („Forschungstagebuch“) nach dem Vorbild eines Blogs.
Pierre Fröhlich, Bordeaux Montaigne Universität