Ringvorlesung
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Jan 26Donnerstag, 26. Januar 2023 13:39
Viktor Humennyi, Assistenzprofessor für Alte Geschichte an der Nationaluniversität Ivan Franko in Lviv, diskutiert kaiserzeitliche Inschriften zum Militär im Osten des Römischen Reiches. Von einer Bestandsaufnahme der Zeugnisse gelangt er zu grundsätzlichen Überlegungen über Konzepte wie Romanisierung/Romanisation und den Grenzen einer Befragung der Quellen auf Aspekte wie Identität oder kulturellen Wandel.
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Dez 02Freitag, 02. Dezember 2022 13:36
Die im 8. Jh. v. Chr. gegründete Siedlung von Bilsk ist ein wahres Megazentrum in der heutigen ukrainischen Waldsteppe: beeindruckende 5000 ha groß und von einem 35 km langen Burgwallsystem umgeben, ist sie die größte und zugleich wichtigste befestigte Anlage ihrer Zeit in der gesamten Region. Dies wussten offensichtlich auch schon die Griechen, die nach der Gründung ihrer ersten Kolonien an der nördlichen Schwarzmeerküste unmittelbar mit ihren neuen „Nachbarn“ in Kontakt traten. Dr. Stanislav Zadnikov von der Universität Charkiv zeichnet anhand der in Bilsk aufgefundenen griechischen Keramik ein faszinierendes Bild über den Verlauf und die Intensität dieser (Kultur-)Kontakte – und ermöglicht damit zugleich einen neuen, einen frischen Blick auf die Frühphase der sog. griechischen Schwarzmeerkolonisation.
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Nov 17Donnerstag, 17. November 2022 13:28
Was geschah im Jahr 30 v. Chr. weit im Osten des römischen Einflussgebiets? Cassius Dio (155–235 n. Chr.) berichtet von einem Massenmord an den Römern, die in Armenien lebten, nachdem sich Artaxias II. zum König aufgeschwungen hatte. Doch außer ihm kündet keine andere historische Quelle von diesem Ereignis. Dr. Sergey Litovchenko von der Universität Kharkiv begibt sich auf eine detektivische Spurensuche, die zu einem erstaunlichen Ergebnis kommt.
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Nov 03Donnerstag, 03. November 2022 13:19
Prof. Nikolai I. Nikolayev von der Staatlichen Universität Ismail konstruierte unter Anwendung einer Systemanalyse auf materielle Zeugnisse, unter denen neben einer großen Anzahl von Personenangaben auf Münzen und Ostraka vor allem die Eponymoi-Liste IPE 201 zu nennen ist, eine Chronologie der Stadt Olbia im 4. Jh. v. Chr., vor deren Hintergrund die in IPE 32 ausführlich beschriebenen Wohltaten des Protogenes für die Stadt Olbia in neuem Licht erscheinen.
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Okt 22Samstag, 22. Oktober 2022 13:09
Im Mittelpunkt des Vortrages von Prof. Dr. Oleh Petrechko von der Universität Drohobych steht die damnatio memoriae, die Tilgung der Erinnerung an einen vorgeblichen Staatsfeind, ein vor allem aus der römischen Antike bekanntes Phänomen, das jedoch auch in der UdSSR ab den 1920er Jahren weit verbreitet war. An Beispielen aus der Antike und der Moderne wird deutlich, wie sich die Ausprägung der damnatio memoriae geändert hat – und erschreckenderweise auch wieder gleicht.