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Mai 21Dienstag, 21. Mai 2024 15:38Alexandra Eckert, Göttingen
Alexandra Eckert gibt einen Einblick in Ihre Habilitationsschrift:( 1 ) Die athenische Demokratie im 5. Jh. v. Chr. – von Oligarchen bedroht
Das Athen des 5. Jh.s. v. Chr. gilt allgemein als erste Hochphase der Demokratie in der Geschichte. Bis heute steht die Ausformung der athenischen Demokratie im Fokus der Forschung. Die Frage, welche Rolle die Oligarchie in Athen spielte, hat im Vergleich dazu bisher kaum Aufmerksamkeit gefunden. Jedoch gab es bereits in der ersten Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. Verschwörungen gegen die Demokratie, am Ende des 5. Jh. s. v. Chr. stürzten Oligarchen sogar zweimal die Demokratie in Athen.
Die Studie Der oligarchische Schatten der Demokratie (Habilitationsschrift, Universität Göttingen 2023) wendet sich dem Spannungsfeld zwischen Demokratie und Oligarchie im Athen des 5. Jh.s v. Chr. erstmals umfassend zu. Sie fragt nach den Anfängen von Oligarchie in Athen und arbeitet die Konfliktlinien zwischen Anhängern der Oligarchie und der Demokratie im 5. Jh. v. Chr. heraus. Die Bezeichnung „oligarchischer Schatten“ ist dabei auf mehrfache Weise zu verstehen. Gegen die Demokratie gerichtete Handlungen von oligarchisch geprägten Akteuren waren ein ständiger Begleiter der athenischen Demokratie über das gesamte 5. Jh. v. Chr. hinweg. Zu bestimmten Zeiten war der oligarchische Schatten eine schwer auszumachende, nur in Umrissen erkennbare, schemenhafte Erscheinung. Zu anderen Zeiten trat der oligarchische Schatten deutlicher hervor. Er stellte eine latente Bedrohung für die Demokratie dar, da es immer wieder zu Konflikten zwischen oligarchisch und demokratisch gesinnten Athenern kam. Am Ende des 5. Jh.s v. Chr. wurde dieses Bedrohungspotential für die Athener in vollem Umfang sichtbar. Der oligarchische Schatten legte sich über das demokratische Athen, als Oligarchen bei den Umstürzen von 411 und 404/3 v. Chr. zweimal gewaltsam die Demokratie abschafften. Die Studie beleuchtet erstmals auch umfassend die wichtige Rolle von Metöken für die athenische Demokratie. Metöken, die als dauerhaft übergesiedelte Personen ohne Bürgerrecht in Athen lebten, unterstützten bei beiden oligarchischen Umstürzen die Demokraten und trugen so als Zünglein an der Waage entscheidend zur Rückgewinnung der athenischen Demokratie bei.
( 2 ) Ein innovativer Ansatz – Demokratie und Oligarchie als antagonistische Wertesysteme
Bisherige Untersuchungen behandelten das Phänomen Oligarchie in Athen vor allem aus einer verfassungs- und politikgeschichtlichen Perspektive. Die Habilitationsschrift Der oligarchische Schatten der Demokratie betritt methodisch Neuland, indem sie Demokratie und Oligarchie als grundsätzlich verschiedene Wertesysteme versteht, die Haltungen und Handlungen von Akteuren in Athen prägten. Die Arbeit fragt nach charakteristischen Wertvorstellungen von demokratischen wie oligarchischen Athenern und damit verbundenen Praktiken. Athener Demokraten betrachteten die Gleichheit als zentralen Wert. Sie verfolgten daher das Ziel, möglichst breite Kreise der freien Bevölkerung unabhängig von Vermögen und sozialer Herkunft in das öffentliche Leben der Polis einzubinden. Im Unterschied dazu betonten Oligarchen die Ungleichheit und strebten nach einer exklusiven Privilegierung der Vermögenden in allen das öffentliche Leben der Polis Athen betreffenden Bereichen. Das Spannungsfeld zwischen diesen beiden so gegensätzlichen Wertesystemen hatte Konfliktlinien zwischen Demokraten und Oligarchen innerhalb der athenischen Gesellschaft zur Folge.
Die Studie untersucht die Ursprünge von oligarchischen Haltungen und Handlungen in Athen und verfolgt die Konfliktlinien zwischen Oligarchen und Demokraten über das gesamte 5. Jh. v. Chr. hinweg bis zur Kulmination der Spannungen in den beiden oligarchischen Umstürzen. Die schwierige militärische Situation Athens nach der sizilischen Katastrophe 413 v. Chr. und die endgültige Niederlage Athens gegen die Spartaner im Peloponnesischen Krieg 404 v. Chr. stellten die Anlässe für die beiden oligarchischen Umstürze dar. Die Ursache dafür, dass für bestimmte vermögende Athener ein gewaltsamer Sturz der Demokratie überhaupt vorstellbar und wünschenswert war, lagen jedoch tiefer. Sie sind in der langen Tradition oligarchischer Einstellungen bei bestimmten Mitgliedern der wohlhabenden Elite Athens zu sehen.
Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
- Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
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Sep 28Samstag, 28. September 2024 11:37
Die Association of Ancient Historians (AAH) und die Mommsen-Gesellschaft laden Sie herzlich ein zu ihrer diesjährigen Vortragsreihe.
Zeitpunkt: Samstag, 2. November 2024, 18:00 Uhr (mitteleuropäische Zeit)
Ort: Zoom
Zur Teilnahme bitten wir um Anmeldung bei unserem Schriftführer, Herrn Reimann, der Ihnen auch den Zoom-Link mitteilen wird:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
PROGRAMM“A Road Not Taken: Cornelius Gallus and the Failure of Augustus' African Policy”
Stanley M. Burstein, Professor Emeritus of History, California State University, Los Angeles
Augustus boasts in his Res Gestae that he sent an army into Aethiopia (that is, Nubia) that reached the city of Napata at the Fourth Cataract of the Nile. The reference is to the campaign conducted G. Petronius, the first Prefect of Egypt, in late 25 or early 24 BCE. Other sources confirm Augustus’ account and imply that the kingdom of Kush, the principal power in Nubia, came under Roman control. Yet in 20 BCE Augustus abandoned almost all his gains south of Egypt. This lecture considers the reasons for this failure and examines an alternative approach to relations between Roman Egypt and Kush implemented by Cornelius Gallus but rejected by Augustus.
“Contested Claims of Promoting the Public Good – the Oligarchic Coups of 411 and 404/3 BC”
Alexandra Eckert, Althistorisches Seminar, University of Göttingen
In the third book of his Politics, Aristotle presents oligarchy as the rule of the wealthy few violating the public good. This lecture will show that the question who acted to the benefit of the polis and promoted the public good also played a pivotal role in the wider context of the oligarchic coups of 411 and 404/3 BC, when democracy was abandoned in Athens twice. In 411 BC, the oligarchs presented their plans to change the Athenian political system from a democracy to a non-democratic regime as beneficial for the polis. In 404/3 BC, attempts of the leading oligarchs proved futile to justify their atrocities against citizens and metics at Athens as acts fostering the public good. Appeals to the public good were also highly relevant in the aftermath of the oligarchic coups, when the Athenians tried to cope with the severe consequences of these events. Not only citizens, but also metics, who had supported the democrats in overthrowing the oligarchic regime of 404/3 BC, emphasized their contributions to the public good after the restoration of democracy at Athens.
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Sep 28Samstag, 28. September 2024 09:24
Die virtuelle Vortragsreihe zum 75-jährigen Bestehen der FIEC geht weiter: Abstracts zu den einzelnen Beiträgen finden Sie hier.
75 years of FIEC - Program of the third lecture series
Thursday 17 October 2024, 19h00 CEST
Prof. Delfim F. Leâo (Coimbra/Portugal)
Chilon and the Seven Wise Men: Milestones in the Establishment of a Literary Tradition
https://us06web.zoom.us/j/85842695560?pwd=6ONWTJUWP32AU4fzjOcZ5HsOXDfl3q.1
Thursday 24 October 2024, 19h00 CEST
Prof. Véronique Dasen (Fribourg/Switzerland)
Locus Ludi. The Cultural Fabric of Play and Games in Classical Antiquity
https://us06web.zoom.us/j/89211771471?pwd=XDRUJLkyoDUOJkGmLAQUWocbcOWG1n.1
Wednesday 13 November 2024, 19h00 CET
Prof. Marietta Horster (Mainz/Germany)
Roman Cities – a world of (inscribed) texts
https://us06web.zoom.us/j/82592407228?pwd=TipcgY1nNbgNcS8dCc3YKaBvCNdVBs.1
Thursday 28 November 2024, 19h00 CET
Prof. Alberto Bernabé (Madrid/Spain)
La dificil definición de τὰ Ὀρφικά
https://us06web.zoom.us/j/88638818975?pwd=dOndZOdtAMpzYdzcBHI9Yx3gcPiqwQ.1
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Aug 19Montag, 19. August 2024 12:39
Volker Michael Strocka (26.2.1940 – 14.8.2024)
Mit Volker Michael Strocka ist einer der Großen der deutschen Klassischen Archäologie von uns gegangen.
Nach dem Abitur in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main studierte Strocka in München, Basel, Paris und Freiburg. Seine Dissertation bei Walter-Herwig Schuchhardt (1900–1976), wohl einem der besten Kenner griechischer Plastik, galt dem Thema Piräusreliefs und Parthenosschild.
Seine darauf folgende Assistenten-Zeit (1965–1974) verbrachte Strocka am Institut für Klassische Archäologie der damals neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum bei Bernard Andreae. Und hier begann er mit dem, was ihn sein Leben lang beschäftigen sollte: der wissenschaftlichen Aufarbeitung römischer Gebäudekomplexe im Mittelmeerraum. Seine erste Station war Ephesos. Hier beteiligte er sich am Wiederaufbau der Celsus-Bibliothek und widmete sich der Wandmalerei in den Hanghäusern, die auch Gegenstand seiner Habilitation wurde (1973).
Ein kurzes, heute fast vergessenes Intermezzo gab Strocka als Dozent an der Universität Göttingen, bevor er 1975 als Erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts nach Berlin berufen wurde. Die Anfänge des zwanzig Jahre währenden Projektes Häuser in Pompeji datieren in diese Zeit.
Von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 leitete Strocka das Institut für Klassische Archäologie der Universität Freiburg, ein knappes Vierteljahrhundert. Damit unterschritt er seinen Lehrer Schuchhardt nur um wenige Jahre.
Die Forschungen zu den Häusern in Pompeji gingen weiter und gipfelten in der Publikation zwölf großformatiger Bände, die zwischen 1984 und 2004 erschienen. Viele damals angehende Kolleginnen und Kollegen bekamen Gelegenheit, an den Arbeiten teilzunehmen, und nicht selten resultierte das Thema ihrer Dissertationen mittelbar oder unmittelbar aus dem Projekt.
Nach dessen Abschluss wandte sich Strocka Nordafrika zu, genauer gesagt der tunesischen Ausgrabungsstätte von Thugga (1996–2000). Das türkische Nysa mit seiner Bibliothek war dann Schauplatz seiner letzten Aktivitäten als Projektleiter (2002–2008).
Schon bald nach seiner Ankunft in Freiburg begann Strocka, die archäologische Abguss-Sammlung nach ihrem jahrelangen Dornröschen-Schlaf wiederzubeleben und kontinuierlich auszubauen, eine Aufgabe, die ihm sehr am Herzen lag. Mit ihr schuf er ein bedeutendes Instrumentarium für die Freiburger Lehre, das in Seminaren, Übungen und Zeichenkursen gern genutzt wurde.
Die Liste seiner wissenschaftlichen Publikationen (https://www.archaeologie.uni-freiburg.de/docs/publlisten/schriftenverzeichnis-strocka-maerz-2018.pdf) füllt zahlreiche Seiten und zeigt seine Bandbreite. Zugleich blieb er bis zuletzt seinen Lieblingsthemen, der antiken Wandmalerei, der Bauornamentik und der Stilkritik griechischer und römischer Plastik, treu.
In den Jahren 1986 bis 1988 übernahm Strocka den Vorsitz des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV). Darüber hinaus wirkte er von 2003 bis 2005 als Erster Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft. Seine damaligen Weggefährten waren Eckard Lefèvre als Zweiter Vorsitzender sowie als weitere Vorstandsmitglieder Martin Dreher, Sabine Föllinger, Claudia Klodt, Uta Kron und Thomas A. Schmitz. Matthias Steinhart und Thomas Ganschow ergänzten das Team als Schriftführer und Kassenführer.
In seinen Vorsitz fällt die erste Kleine Mommsen-Tagung, die 2004 in Bonn stattfand. Erfolgreich warb Strocka unter den in der Gesellschaft unterrepräsentierten Archäologen um neue Mitglieder und setzte sich konsequent für den interdisziplinären Austausch ein. Zwei weitere Amtszeiten (2005–2009) fungierte er als Zweiter Vorsitzender.
Ein Ehrenplatz in der Geschichte der Mommsen-Gesellschaft ist ihm gewiss. Wer ihn kennengelernt hat, wird ihn nicht vergessen.
Thomas Ganschow
Für die Mommsen-Gesellschaft:Dominik Maschek (Erster Vorsitzender) – Jürgen Hammerstaedt (Zweiter Vorsitzender) - Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
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Mai 25Samstag, 25. Mai 2024 14:46
Am 24. Mai fand die diesjährige Mitgliederversammlung der Mommsen-Gesellschaft in Hamburg statt. Dabei wurde ein neuer Vorstand gewählt, der ab sofort seine Tätigkeit aufnimmt.
1. Vorsitzender: Prof. Dr. Dominik Maschek (Mainz / Trier)
2. Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt (Köln)
Vorstand:
Prof. Dr. Manuel Baumbach (Bochum)
PD Dr. Alexandra Eckert (Göttingen)
Prof. Dr. Nicola Hömke (Rostock)
Prof. Dr. Anja Klöckner (Frankfurt a.M.)
PD Dr. Muriel Moser-Gerber (Frankfurt a.M.)
neuer Schriftführer ist Lukas Reimann (Trier)
Ihre Kontaktdaten finden Sie in Kürze unter "Vorstand" und "Kontakt" auf unserer Webseite.
Geschäftsführung, Kassenführung und Online-Redaktion bleiben unverändert:
Dr. Thomas Ganschow (Radebeul) (Geschäfts- und Kassenführer)
Dr. Martin Lindner (Göttingen) (stv. Kassenführer)
Dr. Luise Seemann (Bremen / Oldenburg) (Online-Redaktion)
Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, die Mitgliedsbeiträge mit Wirkung von 2025 anzuheben, damit die Mommsen-Gesellschaft weiterhin ihren satzungsgemäßen Aufgaben nachkommen kann.
Die neuen Beitragshöhen im Überblick:
bisher
neu
reguläre Mitglieder
44,00 €
56,00 €
reguläre Mitglieder, die auch Mitglied im VHD oder im DArV sind
33,00 €
42,00 €
Jungmitglieder
18,00 €
25,00 €
reduzierter Beitrag (z.B. Arbeitslose)
25,00 €
25,00 €
Mitglieder ab dem vollendeten 75. Lebensjahr
beitragsfrei
freiwillig halber Beitrag
Fördermitglieder
nach eigenem Ermessen, mindestens 44,00 €
nach eigenem Ermessen, mindestens 56,00 €
Petitionen und Proteste
- Petitionen und Proteste
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Jul 19Freitag, 19. Juli 2024 11:00
Offener Brief
Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) setzt bereits in seiner bestehenden Form viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, insbesondere in den Geisteswissenschaften, massiv unter Druck. Die Novelle des Gesetzes wird die Situation weiter verschärfen. Mit einem Offenen Brief appellieren Vertreter*innnen aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Fächern an die Politik, das Gesetz grundsätzlich zu überarbeiten und die vielen eingegangenen Stellungnahmen zu berücksichtigen (https://www.bmbf.de/bmbf/de/service/gesetze/gesetze.html im Abschnitt Gesetz über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft).
Bitte unterstützen Sie die Initiative, indem Sie den Offenen Brief über den untenstehenden Link unterzeichnen, und verbreiten Sie diesen Aufruf so weit wie möglich. Der Offene Brief wird beim BMBF und bei den relevanten politischen Stellen nach der parlamentarischen Sommerpause eingereicht.
Zum Offenen Brief:
- Petitionen und Proteste
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Apr 12Freitag, 12. April 2024 17:21
An das Dekanekollegium des
Fachbereichs 09 Sprach- und Kulturwissenschaften
der Goethe-Universität Frankfurt
Betrifft: Geplante Zusammenlegungen von Professuren (Latinistik+Gräzistik sowie
Klassische Archäologie+Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen) und
weitere Streichungen archäologischer Professuren
Köln, 5. April 2024
Spectabiles, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in Namen der Mommsen-Gesellschaft protestiere ich gegen die im Dekanat Ihres
Fachbereich beratenen Zusammenlegungen von Professuren im Institut für Klassische
Philologie und im Institut für Archäologische Wissenschaften.
Unser Protest richtet sich zum einen gegen Ihre Pläne, am Institut für Klassische
Philologie den Latinistiklehrstuhl nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Hans Bernsdorff
zu streichen und ab 2032 die beiden Fächer der Lateinischen und der Griechischen
Philologie in eine einzige Professur zusammenzuführen, die ab 2025 als gräzistisch
qualifizierte W2-Tenure-Track-Professur die Nachfolge des Gräzistiklehrstuhls
übernimmt, deren Stelleninhaber/in sich in der Qualifikationsphase dann aber in
Latinistik qualifizieren soll.
Zum anderen nehmen wir Stellung gegen Ihr weiteres Vorhaben, am Institut für
Archäologische Wissenschaften den Lehrstuhl für Klassische Archäologie nach dem
Ausscheiden von Prof. Dr. Anja Klöckner ab 2035 zunächst durch den Inhaber des
Lehrstuhls für Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen, Prof. Dr. Markus
Scholz mitvertreten zu lassen, in einem nächsten Schritt nach dessen Ausscheiden
2037 eine einzige W2-Professur auszuschreiben, deren noch zu bestimmende
Denomination sowohl die Klassische Archäologie als aus die Archäologie und
Geschichte der Römischen Provinzen umfassen soll, und schließlich 2044 die W2-
Professur für die Archäologie von Münze, Geld und von Wirtschaft der Antike nach
Pensionierung der Stelleninhaberin Prof. Dr. Fleur Kemmers zu einer Professur für
Klassische Archäologie oder Provinzialrömische Archäologie umzuwidmen und die
erst 2023 eingerichtete Professur für Islamische Archäologie und Kunstgeschichte
nach dem Ausscheiden der Stelleninhaberin Prof. Dr. Hagit Nol nicht wieder neu zu
besetzen.
Beide Pläne würden nicht nur durch massiven Stellenabbau, sondern auch infolge der
Zusammenlegung von inhaltlich und methodisch sich deutlich unterscheidenden
altertumswissenschaftlichen Disziplinen zu einem folgenschweren Profilverlust der
betroffenen wissenschaftlichen Fächer führen. Als Studienort für
Altertumswissenschaften würde Frankfurt im Vergleich zu den beiden anderen
hessischen Universitätsstandorten Marburg und Gießen seine über viele Jahrzehnte
erfolgreich aufgebauten und bis in jüngste Zeit weiterentwickelten Standortvorteile
aufgeben und erheblich an Attraktivität verlieren. Die Aussichten, dass die betroffenen
Fächer auch in Zukunft anspruchsvolle und angesehene Forschungsprojekte
einwerben können, würden stark beeinträchtigt. Und der beabsichtigte Umgang mit
den beiden mit großzügiger Finanzierung der VW-Stiftung eingerichteten Professuren
nach dem Ausscheiden der Kolleginnen Kemmers und Nol dürfte auch die anderen
bedeutenden Förderinstitutionen aufhorchen lassen und die Chancen für ähnliche
Förderung in der Zukunft zunichte machen.
Die schweren mittel- und langfristigen Folgen der für die Altertumswissenschaften im
Fachbereich 09 beabsichtigten Maßnahmen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis
zu den erhofften Einsparungen. Vielmehr drohen sie in eine dauerhafte Abwärtsspirale
zu führen, die dann weitere Sparpläne erforderlich machen würde. Das über ein
Jahrhundert sinnvoll und überzeugend herausgebildete Profil der bundesweit und
international in hoher Reputation stehenden Frankfurter Altertumswissenschaften
würde ohne wirklichen Gewinn preisgegeben.
Auch aus fachlicher Sicht können die angedachten Pläne zur Zusammenlegung von
Professuren, die verschiedene Disziplinen vertreten, nicht funktionieren, weder in der
Klassischen Philologie noch in den Archäologien.
Gräzistik und Latinistik steht zwar inhaltlich in engem Bezug zueinander. Doch könnte
eine einzige Professur die beiden inhaltlich sehr weit ausgedehnten und sogar
methodisch in mancher Hinsicht sich unterscheidenden Fächer nicht in erforderlichem
Maße in Lehre und Forschung bedienen. Zu umfangreich sind die jeweiligen
Herausforderungen. Im Gegensatz zu den modernen Philologien sind die
Aufgabenbereiche in Latinistik und Gräzistik nicht verteilt auf Professuren für die
jeweilige Literatur- und Sprachgeschichte bzw. -wissenschaft, sondern die
Erforschung und Vermittlung der jeweils viele Jahrhunderte umfassenden Sprach- und
Literaturgeschichte gehört insgesamt in den Aufgabenbereich einer latinistischen bzw.
einer gräzistischen Professur. Zudem sind in beiden Fächern eine Jahrtausende
umfassende Rezeptionsgeschichte, die für die griechische und für die lateinische
Literatur und Sprache stark unterschiedliche Ausprägungen und damit verbundene
Forschungsfragen bietet, und die im Vergleich zu jüngeren Philologien bereits viele
Jahrhunderte lang ausgebildete und breit verzweigte Forschungsgeschichte zu
überblicken. Eine einzige, Latinistik und Gräzistik bedienende Professur würde daher
der Bedeutung beider Fächer nicht gerecht. Aufgrund der Erfordernisse der
Lehramtsausbildung in der Latinistik würde die geplante Zusammenlegung in
besonderem Maße das Griechische beeinträchtigen. Dabei bietet gerade das Rhein-
Main-Gebiet mit seiner hohen Dichte an Schulen mit altsprachlichem Schwerpunkt
hervorragende Bedingungen für eine praxisnahe Latein- und
Griechischlehramtsausbildung. Aber auch die Latinistik nähme Schaden. Besonders
begabte Studierende, die für eine Promotion infrage kämen, aber auch ausländische
Gastwissenschaftler würden sich eher für Standorte entscheiden, an denen beide
Philologien voll ausgeprägt sind. Auch für benachbarte Fächer wie Archäologie,
Philosophie und Alte Geschichte ist eine enge Vernetzung mit Gräzistik unerlässlich.
Und wie der Namengeber der Universität Frankfurt zu der geplanten Aufgabe der
Eigenständigkeit der Gräzistik gestanden hätte, kann man sich unschwer vorstellen.
Klassische Archäologie und Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen
überschneiden sich ebenfalls in gewissen Bereichen, sind aber, ungeachtet der sich
teilweise ähnelnden Fachbezeichnungen, unterschiedliche, selbständige und
gleichberechtigte Fächer. Die behandelten Regionen, die Forschungsziele bzw.
Fragestellungen und die dafür zu betrachtenden Quellen unterscheiden sich ebenso
wie die daraus abgeleitete Methodik. Während die Klassische Archäologie in Frankfurt
in erster Linie kultur- und bildwissenschaftlich ausgerichtet ist und vorrangig den
Mittelmeerraum betrachtet, arbeitet die Archäologie und Geschichte der römischen
Provinzen historisch-ethnographisch und behandelt schwerpunktmäßig die römischen
Regionen nördlich der Alpen und entlang der Donau. Die verschiedene Befundlage
innerhalb dieser Regionen erfordert auch bei der Feldforschung ein unterschiedliches
Methodenspektrum, das in der Klassischen Archäologie auch Bauforschung und
Architektur einschließt, während in der Archäologie und Geschichte der römischen
Provinzen die vorwiegend als Erdbefunde überlieferten Bodenstrukturen in den
römischen Nordwestprovinzen eine spezifische Grabungstechnik, insbesondere bei
organischer Erhaltung in Feuchtböden, erfordern. Auch außerhalb des
deutschsprachigen Bereichs haben die beiden Disziplinen eine selbstständige
Existenz. Im anglophonen Bereich ist eine Klassische Archäologie, wie sie in Frankfurt
profiliert ist, eher der ‘Ancient Art’, und die Archäologie und Geschichte der römischen
Provinzen eher der ‘Archaeology’ zuzurechnen.
Die erheblichen inhaltlichen und methodischen Unterschiede beider Fächer eröffnen
auch jenseits der akademischen Laufbahn sich unterscheidende Berufsaussichten: die
Klassische Archäologie qualifiziert eher zur Betreuung von Museen und Sammlungen,
während die Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen besonders zu
Denkmalpflege – einem gesetzlichen Auftrag! – und zu Feldarchäologie befähigt.
Wenn die Ausbildung nicht mehr durch Fachvertreter mit spezifischer Venia legendi
erfolgt, sind die Absolventen auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrenzfähig. Eine
Vermengung beider Fächer in einer einzigen ‘Synergieprofessur’ würde zwangsläufig
zur Vernachlässigung des einen oder des anderen Fachs führen. Im universitären
Wettbewerb und auf dem Arbeitsmarkt hätte dies schlimme Folgen.
Abgesehen von den Nachteilen, die die Zusammenlegung selbst mit sich bringen
würde, würde auch die geplante Abfolge der Sparmaßnahmen weitere Schäden
verursachen. Zwei Jahre lang würden Aufgaben der Klassischen Archäologie durch
den Inhaber der Professur für Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen
mitversehen, anschließend beide Fächer zusammengelegt, bis dieser einzigen
Professur mit bislang ungeklärter Denomination schließlich, einhergehend mit der
Abschaffung der deutschlandweit einzigen Professur für antike Numismatik
(Archäologie von Münze, Geld und Wirtschaft der Antike), eine dann wieder neu
einzurichtende Professur für Klassische Archäologie oder für Archäologie und
Geschichte der römischen Provinzen an die Seite gestellt würde. Die letztgenannte
Maßnahme verrät im Übrigen, dass auch in Ihrem Dekanekollegium die Vertretung von
Klassischer Archäologie und Geschichte und Archäologie der Römischen Provinzen
durch eine einzige Professur als eine unbefriedigende Lösung empfunden wird.
In der Außensicht wären diese Maßnahmen jedenfalls schwer durchschaubar und
hätten fatale Auswirkungen für alle drei betroffenen Fächer. Es würde eine langfristige
Unsicherheit geschaffen, die zwangsläufig zur Meidung des Studienstandorts
Frankfurt führen würde. Und was wird dann aus wertvollen universitären Sammlungen,
die von den drei Fächern betreut werden, wenn die Professuren nicht mehr vorhanden
sind?
Derzeit hat Frankfurt im Bereich der Archäologien ein einzigartiges, weithin sichtbares
Profil herausgebildet, das in seiner Ausdifferenzierung zu fruchtbarer Synergie mit
wichtigen lokalen Institutionen führt (Städelmuseum, Liebieghaus, Römisch-
Germanische Kommission des DAI etc.). Die eigenständige Profilierung der drei
Fächer hat die beachtlichen Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln überhaupt erst
ermöglicht. Mit den geplanten Maßnahmen würde all dies aufs Spiel gesetzt.
Uns ist selbstverständlich bewusst, dass die geplanten Sparmaßnahmen von
finanziellen Engpässen verursacht sind, auf die der Fachbereich 09 zu reagieren hat.
Doch führen die Maßnahmen, die derzeit geplant sind, zu langfristigen Schäden, die
das erhoffte Einsparpotential bei weitem übersteigen. Daher fordern wir Sie dringend
auf, diese Pläne nicht so beschließen, sondern die Suche nach verträglicheren
Lösungen fortzusetzen.
Hochachtungsvoll
Jürgen Hammerstaedt - Petitionen und Proteste
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Apr 10Mittwoch, 10. April 2024 11:20
Liebe Professoren, Dozierende, Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Interessierte und Studierende der Archäologie,
als Studierende der Goethe-Universität Frankfurt wenden wir uns mit wenig erfreulichen Nachrichten an Sie. Das Dekanat unseres Fachbereichs sieht massive Streichungen, Kürzungen und Umstrukturierungsmaßnahmen vor, die Lehre und Forschung aller Institute unseres Fachbereichs - inklusive der Archäologie - enorm bedrohen.
Wir bitten deswegen um die Verbreitung des Inhalts der Mail, der angehängten Resolution
sowie der folgenden Petition über die zugänglichen Verteiler und Newsletter : https://www.change.org/Kürzungen_Goethe_SpuK
Folgend aufgeschlüsselt sind zudem die konkreten Maßnahmen für das Institut für Archäologische Wissenschaften Frankfurt:
1. Von den drei Professuren für Provinzialrömische Archäologie, Klassische Archäologie und Numismatik sollen lediglich 2 wiederbesetzt werden. Dies bedeutet eine mehrjährige Zusammenlegung der Provinzialrömischen und Klassischen Archäologie, was fachlich und strukturell höchst absurd ist.
2. Anschließend soll keine Wiederbesetzung der Numismatik Professur stattfinden. Zwar würde die Klassische Archäologie dann wiederbesetzt werden, so bedeutet das dann aber auch die Abschaffung des einzigen Studiengangs für Numismatik in Deutschland.
3. Die Professur für Islamische Archäologie und Kunstgeschichte soll nicht wiederbesetzt werden und würde die Streichung eines Studienganges bedeuten, der aktuell lediglich an 3 deutschen Universitäten studierbar ist.
4. Eine Herunterstufung der Professur für Vor- und Frühgeschichte würde mit dem Verlust der archäobotanischen Forschungsstelle einhergehen und senkt die Wahrscheinlichkeit der Besetzung mit einer forschungsstarken Person.
Vielen Dank und Freundliche Grüße
Jonathan Schmidt
i.A. der Fachgruppe "Vor- und Frühgeschichte"
Resolution Kürzungen FB 09
Bundesweit ist seit längerem eine strukturelle Unterfinanzierung der Universitäten zu
beobachten, die sich momentan in erheblichen Streichungen und Kürzungen zuspitzt, wovon
insbesondere die Sprach- und Kulturwissenschaften betroffen sind. Als Reaktion auf die
notwendigen Sparmaßnahmen auch an der Goethe-Universität entwickelte das Dekanat des
Fachbereichs 09 einen Entwurf (vorgelegt am 12.03.2024) für Streichungen, Kürzungen und
Umstrukturierungsmaßnahmen im Fachbereich 09 Sprach- und Kulturwissenschaften, die
erhebliche Einschränkungen und weitreichende Folgen für die gesamte Lehre und
Forschung am Standort Frankfurt bedeuten würden. Von diesen Kürzungen sind
hauptsächlich die Institute Afrikanistik, Archäologische Wissenschaften, Empirische
Sprachwissenschaft, Klassische Philologie, Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und
Ostasiatische Philologien betroffen. Auf konstruktive Gegenvorschläge der Institute zu
Sparmaßnahmen ging das Dekanat nicht ein. Die studentischen Institutsgruppen der
Empirischen Sprachwissenschaft und der Klassischen Philologie sind bereits mit Petitionen
gegen die Streichungen ihrer Professuren an die Öffentlichkeit getreten. Kritische Artikel zur
Streichung der Latinistik-Professur wurden in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
(25.03.2024) und in der Frankfurter Rundschau (28./29.03.2024) veröffentlicht.
Abgestimmt werden soll über die Strategieentwicklung zur Vorlage beim Präsidium im
Fachbereichsrat am 17.04.2024. Einsicht in die Pläne erhielten die Vertreter*innen der
Institute erst am Tag vor der außerplanmäßigen Sitzung am 13.03.2024. Die neu berufenen
studentischen Vertreter*innen des Fachbereichsrats erhielten die Einladung inklusive der
Unterlagen zum angedachten Sparmaßnahmenpaket nicht.
Hiermit wenden sich die Studierenden der Fächer des Fachbereiches 09 gegen das
vorgeschlagene Maßnahmenpaket nun geschlossen an das Dekanat des Fachbereichs 09,
das Präsidium der Goethe-Universität und die Öffentlichkeit bzw. Politik.
Begründung
Die umfangreichen Einsparungen treffen den Kern einer Universität und führen zu einer
signifikanten Schwächung von Forschung und Lehre der Sprach- und Kulturwissenschaften
in Frankfurt am Main. Eine kontinuierliche sowie vielfältige Lehre und Forschung mit
unterschiedlichen Ausrichtungen, Schwerpunkten und Forschungsmeinungen kann nicht
mehr gewährleistet werden. Die zur Streichung vorgesehenen Lehrstühle repräsentieren vor
allem die sogenannten “kleinen Fächer”, welche für eine gesunde Universitätslandschaft von
großer Wichtigkeit sind. Wenn die Qualität in Lehre und Forschung zurückgeht, ist die
Zukunft der Institute auch nach den Kürzungsmaßnahmen nachhaltig gefährdet. So wird
nicht nur die Goethe- Universität im Vergleich zu anderen Universitäten für Studierende und
Forschende deutlich unattraktiver, sondern begünstigt ebenfalls das deutschlandweite
Aussterben einiger seltener und unterrepräsentierter Studienfächer. Besonders hier könnte
der Standort Frankfurt mit seiner bereits existierenden Vielzahl an kulturellen Institutionen
durch den Erhalt des Fächerreichtums der Sprach- und Kulturwissenschaften einen
wichtigen Beitrag leisten.
Stattdessen werden die Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität chronisch
unterfinanziert – ein Trend, der ebenso national zu beobachten ist. Die geplanten Kürzungen
würden jegliche Möglichkeit der exzellenten Lehre und Forschung im Fachbereich 09 mittel-
und langfristig verhindern. Was würde Goethe dazu sagen? Eine Uni, die die Sprach- und
Kulturwissenschaften aushöhlt, kann dem Namen so nicht mehr gerecht werden.
Unsere Forderungen:
Aus diesen Gründen fordern wir, die Studierenden des Fachbereichs 09 Sprach- und
Kulturwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main,
- vom Dekanat FB 09,
(1.) finanzielle Transparenz mit den Instituten,
(2.) zukünftige Entwürfe mit einer Vorlaufzeit von mindestens einer Woche vor
dem Diskussionstermin vorzulegen,
(3.) die Illegitimierung des Abstimmungsergebnisses vom 17.11. zur
Strategieentwicklung im Fachbereichsrat, da die einzusparende Summe von
450.000€ auf inzwischen über 800.000€ korrigiert wurde. In diesem Rahmen
soll die Erarbeitung eines neuen Konzepts zur Strategieentwicklung unter
Nennung des aktuell einzusparenden Defizits im engen Austausch mit den
jeweiligen Instituten und Studierendenvertretungen stattfinden.
- von den Stimmberechtigten des Fachbereichsrat 09, am 17.04.24 gegen den
vom Dekanat vorgelegten Entwurf zu stimmen.
- vom Präsidium der Goethe-Universität, bei Vorlage dem Entwurf (12.03.2024)
des Dekanats 09 zu Streichungen und Kürzungen am Fachbereich 09 nicht
zuzustimmen, sollte dieser wider Erwarten im Fachbereichsrat 09
angenommen werden, da diese Entscheidung nicht die mehrheitliche
Meinung am Fachbereich widerspiegelt.
- von der derzeitigen Landesregierung in Hessen, gemäß ihres
Koalitionsvertrags (2024–2029), die finanzielle Förderung von Forschung und
Lehre in ihrer ganzen Breite an Hochschulen (Koalitionsvertrag 2024, S. 23)
und insbesondere die festgehaltene Förderung der Sprachen ernst zu
nehmen (Koalitionsvertrag 2024, S. 14).
- von den anderen Studierenden und der Öffentlichkeit, sich mit den
Studierenden des FB 09 zu solidarisieren, die Resolution und die Petition zu
teilen, sich gegen die geplanten weitreichenden Streichungen, Kürzungen und
Umstrukturierungsmaßnahmen zu stellen und konstruktive
Lösungsvorschläge zu unterstützen.
Auswahl an fachspezifischen Auswirkungen der
geplanten Einsparungsmaßnahmen
Archäologische Wissenschaften
Das Institut für Archäologische Wissenschaften an der Goethe Universität vereint eine
Vielzahl archäologischer Fächer, die einen geographischen Rahmen von Afrika über Asien
und den Vorderen Orient bis nach Mittel- und Nordeuropa abdecken und einen Zeitraum von
Prähistorischer Zeit bis in die Frühe Neuzeit umspannen. Die archäologischen Fächer sind
dabei nicht als Spezialisierungen zu verstehen; sie sind vielmehr eigenständige Disziplinen,
die sich durch die Behandlung von jeweils fachspezifischen Kultur- und Zeiträumen
auszeichnen. Zudem erfordern die an das Bachelorstudium anschließenden
fachspezifischen Masterstudiengänge ein grundständiges Studium der jeweils
eigenständigen Disziplinen. Diese verschiedenen Disziplinen schaffen mit ihren je eigenen
Diskursen, Forschungslandschaften und Netzwerken ein äußerst facettenreiches
Lehrangebot. In Kombination mit der guten Forschungsinfrastruktur und der
außergewöhnlichen Dichte an archäologischen Einrichtungen in Frankfurt und Umgebung
bietet dies ideale Voraussetzungen für interdisziplinäre archäologische Forschung und Lehre
an der Goethe-Universität.
Zu den archäologischen Fächern gehören:
● Altorientalische Philologie (AOP)
● Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen (AGRP)
● Archäologie von Münze, Geld und Wirtschaft/Numismatik (AMGW)
● Islamische Archäologie und Kunstgeschichte (IAKG)
● Klassische Archäologie (KLA)
● Vorderasiatische Archäologie (VA)
● Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (VFG)
Ergänzt wird das breite Angebot am Institut durch das Nebenfach Archäometrie (AMET) mit
dem Forschungsschwerpunkt der Archäobotanik, wodurch die optimalen
Ausbildungschancen erweitert werden.
Die derzeit vom Dekanat vorgesehenen Streichungen, Kürzungen und
Umstrukturierungsmaßnahmen betreffen fast alle archäologischen Fächer:
1. Von den drei Professuren für Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen,
Klassische Archäologie sowie Numismatik sollen künftig nur noch zwei besetzt sein.
Die geplante vorübergehende Zusammenlegung von Archäologie und Geschichte
der Römischen Provinzen mit der Klassischen Archäologie ist weder nachvollziehbar
noch begründbar, da es sich um zwei verschiedene Fächer mit nur geringen
Berührungspunkten handelt. Nicht nur werden sich die sog. “Synergien” nicht
einstellen – im Gegenteil –, die Zusammenschließung beider Fächer und die
Vertretung durch nur eine Professur ist schlichtweg unmöglich, da nur für die
einzelnen Fächer eine venia legendi existiert. Klassische Archäolog*innen haben
keine Lehrbefugnis in der Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen und
vice versa. Ohne ein qualitätsvolles, fachspezifisches Studium der archäologischen
Fächer sinken die Chancen der Absolvent*innen der Goethe-Universität auf dem
nationalen und internationalen Arbeitsmarkt deutlich, wodurch sich eine große
Zukunftsunsicherheit einstellen würde. Dies wäre besonders ernüchternd, ist
Frankfurt hessenweit doch der einzige Standort, an dem die Archäologie und
Geschichte der römischen Provinzen angeboten wird und ist die Klassische
Archäologie doch eines der traditionsreichen Gründungsfächer der Goethe-
Universität. Der Verzicht auf die Wiederbesetzung der Professur für Numismatik
hätte sogar nationale Auswirkungen, da diese archäologische Wissenschaft
deutschlandweit ausschließlich in Frankfurt mit einer Professur vertreten ist und
somit ein Alleinstellungsmerkmal des Standorts Frankfurt im internationalen
Vergleich verloren ginge.
2. Darüber hinaus soll die gerade erst ins Leben gerufene und derzeit noch über
Drittmittel finanzierte Professur für Islamische Archäologie und Kunstgeschichte nicht
nachbesetzt und nicht an der Uni verstetigt werden. Dies grenzt an Hohn, ist doch
nicht vorstellbar, wie mit diesen Aussichten überhaupt Studierende angeworben,
Forschung betrieben und Gelder eingeworben werden sollen. Das sich noch im
Aufbau befindliche Fach steht somit schon vor seiner finalen Formierung bereits vor
dem Aus.
3. Gleichermaßen bedroht ist auch die Professur für Vor- und Frühgeschichtliche
Archäologie, die zwar „nur“ heruntergestuft werden soll, wobei allerdings eine
Mittelbau-Stelle wegfallen würde, die aktuell die Archäobotanik mit der zugehörigen
Lehr- und Forschungssammlung vertritt und zusätzlich kommissarisch das
Nebenfach Archäometrie koordiniert. Eine Herunterstufung dieser Professur hätte
folglich Auswirkungen auf insgesamt 2 Fächer und den Forschungszweig der
Archäobotantik. Demzufolge ist nicht nachzuvollziehen, warum die Professur für Vor-
und Frühgeschichtliche Archäologie heruntergestuft werden soll, zumal sie nach der
Streichung der Professur in Marburg die einzige Professur für dieses Fach in Hessen
ist.
Diese gänzlich unverständlichen Maßnahmen, die damit einhergehende Diskontinuität und
die fragliche Umsetzbarkeit hätten erhebliche Auswirkungen auf die Attraktivität des
Standorts Frankfurt: Wegen des unklaren Profils und der unsicheren Zukunft der betroffenen
archäologischen Fächer wäre einerseits mit einem Rückgang der Zahl der
Studienanfänger*innen aber auch Absolvent*innen zu rechnen, andererseits mit dem Verlust
von internationalen Parnteruniversitäten und -institutionen, Forschungsprojekten und
Geldern. Mit der geplanten Verwaschung der Fächer wäre auf lange Sicht schon der Weg zu
ihrer Abschaffung geebnet, wovon die Goethe- Universität und auch die Stadt Frankfurt
nachhaltig Schaden nehmen würden. Sollte es nicht genügend hochqualifizierte
Absolvent*innen archäologischer Fächer mit einem fachspezifischen Studium geben, wird
der Kulturgüterschutz sowohl in Hessen und Deutschland als auch darüber hinaus bei den
Kooperationspartnern im Ausland nachhaltig geschädigt.
Empirische Sprachwissenschaft
In der Sprachwissenschaft stellt die Lehre der Lautproduktion, -transmission sowie -
perzeption – die sogenannte Phonetik – einen elementaren Grundbaustein dar, da die
überwältigende Mehrheit der Sprachen der Welt (abgesehen von Gebärdensprachen)
mithilfe von gesprochenen Lauten realisiert wird. Entsprechend bildet das Studium der
Phonetik (inklusive der hierauf fußenden Phonologie, der Systematik von Sprachlauten, mit
welcher die Phonetik unter keinen Umständen gleichzusetzen ist) mit zwei Modulen einen
essentiellen Bestandteil im sogenannten Pflichtbereich des Bachelors Empirische
Sprachwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Beim Pflichtbereich handelt es sich
um Basiswissen – ähnlich einem Grundstudium –, das die Studierenden ganz unabhängig
davon, welchen der aktuell 16 angebotenen Schwerpunkte innerhalb des Bachelors
Empirische Sprachwissenschaft sie studieren, erwerben.
Es handelt sich bei fundierten Kenntnissen der Phonetik also um notwendige Grundlagen,
wenn man sich auf jegliche Art ernsthaft sprachwissenschaftlich mit der Erschließung von
Sprache(n) beschäftigen möchte.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff sagte in einem Interview der Zeit Online vom
3. Oktober 2021: „Alle Entwicklungen […] basieren immer auf Erkenntnissen der
Grundlagenforschung […] Wenn diese Quelle versiegt, wird der Fluss der Innovation
austrocknen“.
Nach dem aktuell vom Dekanat eingebrachten Maßnahmenpaket zur Strategieentwicklung
am Fachbereich 09 müssten diese Grundlagen weiterhin von Dozierenden mit prekären
Lehraufträgen vermittelt werden, da die im Entwurf vorgesehene E13-Dauerstelle, die
anstelle der bisherigen Phonetik-Professur etabliert werden soll, lediglich den Lehrbetrieb für
den Schwerpunkt Phonetik – als eine Art lebenserhaltende Maßnahme – aufrechtzuerhalten
versucht und mehr (beispielsweise qualitativ hochwertige Forschung) nicht bewerkstelligen
können wird.
Die Goethe-Universität Frankfurt am Main zeichnet sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht
durch ihr breites Spektrum und die vielfältigen Möglichkeiten sprachwissenschaftlicher Lehre
und Forschung aus, da neben eines hochdiversen Sprachangebots beispielsweise auch
separate Lehrstühle für Phonetik und Phonologie existieren, die sehr unterschiedliche
Aufgaben abdecken. Der Lehrstuhl für Phonetik ist hierbei seit über einem Jahr nicht mehr
besetzt, wodurch der Schwerpunkt Phonetik nur sehr sporadisch angeboten werden konnte.
Wir als Studierende der Empirischen Sprachwissenschaft sehen dieses Potential aktuell
stark bedroht.
Die Attraktivität des Standorts Frankfurt für Studierende, die ein Studium der Phonetik in
Betracht ziehen, sowie qualifizierter Wissenschaftler*innen wäre somit im nationalen wie
auch internationalen Wettbewerb mittel- bis langfristig stark gemindert. Ausgebildete
Phonetiker*innen sind aus den Trends technologischer Entwicklungen der heutigen
Gesellschaften nicht wegzudenken, da Technologien wie Spracherkennung und
Sprachsynthese (bspw. Google, Alexa (Amazon), Cortana (Microsoft) etc.) in unser aller
Alltag fest verankert sind.
Klassische Philologie:
Die Streichung der Hälfte der altphilologischen Lehrstühle bedeutet de facto das Ende des
Instituts für Klassische Philologie an der Goethe-Universität, da sie die Marginalisierung
einer der beiden verschiedenen Sprachen zur Folge hätte: Forschung und Lehre auf hohem
Niveau in den beiden unterschiedlichen Sprachen, Ausbildung von Lehrkräften und
wissenschaftlichem Nachwuchs kann nicht von nur einer Person in beiden Fächern
gleichermaßen durchgeführt werden. Denn das würde bedeuten, dass eine Person für die
rund tausendjährige Literatur mit all ihren Gattungen in zwei klassischen Sprachen Expert:in
sein müsste. Dies hätte einen erheblichen Qualitätsverlust und damit Attraktivitätsverlust zur
Folge. Die Ausbildung von Latein- und Griechischlehrkräften, die doch gerade gesucht sind,
könnte in Frankfurt nicht mehr gewährleistet werden. Nicht zuletzt wird die
Zusammenstreichung des Instituts der kulturellen Bedeutung des Lateinischen und
Griechischen, der Geschichte Europas und dem Humanismus mitnichten gerecht. Eine
Universität, die die Professur für Latinistik streicht, verdient den Namen Goethes nicht.
“Im Herzen von Europa wollen wir Schulen ermutigen und besonders fördern, die sich der
europäischen Mehrsprachigkeit – einschließlich der alten europäischen Kultursprachen Latein
und Griechisch – widmen.” (Koalitionsvertrag 2024, S. 14)
Kunstgeschichte:
Das kunstgeschichtliche Institut in Frankfurt ist aktuell mit sieben Professuren bundesweit
eines der größten und renommiertesten Institute für Kunstgeschichte. In drei Studiengängen
(BA und MA Kunstgeschichte; MA Curatorial Studies) bietet das Institut ei n außergewöhnlich
breites Lehrangebot, das die gesamte westliche Kunst- und Architekturgeschichte von
Spätantike und Frühmittelalter bis zur Gegenwart umfasst – mit den Streichungen von drei
Professuren nach dem Entwurf des Dekanats wird dieses Forschungs- und Lehrangebot
zukünftig nicht mehr abgedeckt werden: Neben dem Wegfall der personenbezogenen
Städel-Kooperationsprofessur für die Bildkünste in Deutschland und den Niederlanden
zwischen Spätgotik und Barock (ca. 1500 bis 18. Jh.), ist eine Streichung der Professur für
Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert vorgesehen. Letztere soll
dem Entwurf zufolge durch eine Synergieprofessur (Visuelle Kultur, W3) mit dem Institut der
Kunstpädagogik ersetzt werden, die angesichts der grundsätzlich unterschiedlichen
Fächerschwerpunkte keinen Sinn ergibt. Hinzu kommt die Streichung der Professur Neuere
und Neueste Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie (ca. 20. Jh.), wodurch nicht nur ein
Schwerpunkt unseres Instituts auf Filmtheorie wegfallen würde, sondern in Summe die
Lehre des Instituts den kunstgeschichtlichen Bereich ab dem 17. Jahrhundert bis 1950 nicht
mehr abgedeckt werden könnte. Das Dekanat schlägt vor, der thematische Schwerpunkt
dieser Professur könne stattdessen zusätzlich und ohne Aufstockung von der
Heisenbergprofessur für Gegenwartskunstgeschichte übernommen werden. Außen vor
bleiben bei diesen Überlegungen die hohen Studierendenzahlen der Kunstgeschichte,
insbesondere mit dem Schwerpunkt ab 1900, die bereits jetzt in diesen Seminaren zur
Überbelegung führen. Der Entwurf sieht zusätzlich eine Abstufung der Professur für
Architekturgeschichte und der Professur mit dem Schwerpunkt Kunst der frühen Neuzeit von
W3 auf W2 vor. Alles in allem bedeutet der Entwurf einen erheblichen Qualitätsverlust in
kunstgeschichtlicher Lehre und Forschung und einen starken Attraktivitätsverlust des
kunstgeschichtlichen Instituts Frankfurt am Main.
Forderungen
Die Studierenden des Fachbereichs 09 “Sprach- und Kulturwissenschaften” der
Goethe-Universität Frankfurt am Main fordern,
- vom Dekanat FB 09 für finanzielle Transparenz mit den Fachgruppen,
zukünftige Entwurfsvorlagen mit einer Vorlaufzeit von mindestens einer
Woche vor dem Diskussionstermin zugänglich zu machen, die gemeinsame
Erarbeitung eines neuen Entwurfs im Austausch mit den jeweiligen Instituten
und Fachgruppen unter Einbezug der jeweiligen Fachexpertise und unter
Einbezug der aktuellen tatsächlich einzusparenden Summen
- von den Stimmberechtigten des Fachbereichsrats 09 am 17. April 2024 gegen
den vom Dekanat vorgelegten Entwurf zu stimmen
- vom Präsidium, dem Plan zur Streichung der Professuren nicht zuzustimmen
- von der Landesregierung mehr Geld für Bildung und Universitäten bereit zu
stellen und die im Koalitionsvertrag festgehaltene auskömmliche und
verlässliche Finanzierung hessischer Hochschulen sowie Förderung der
Sprachen ernst zu nehmen
- von den anderen Studierenden und der Öffentlichkeit, sich mit den
Studierenden des FB 09 zu solidarisieren, die Resolution und die Petition zu
teilen und sich gegen die geplanten weitreichenden Kürzungen zu stellen.
Fachschaftsrat des Fachbereichs 09, 08.04.2024 - Petitionen und Proteste
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Mrz 18Montag, 18. März 2024 14:54Wir, die studentische Fachgruppe des Instituts für Klassische Philologie an der Goethe-Universität, wenden uns mit einer Bitte um Unterstützung an Sie:
An der Goethe-Uni soll die Professur für Latinistik nach der Pensionierung des jetzigen Lehrstuhlinhabers gestrichen werden. Die einzige (!) verbleibende Professur für Gräzistik soll dann die beiden Fächer, Latein und Griechisch, vollumfänglich vertreten.In unseren Augen bedeutet dies das Ende der Klassischen Philologie in Frankfurt.Daher haben wir, die Studierenden des Instituts, am vergangenen Samstag eine Petition gestartet, die bisher auch sehr erfolgreich angelaufen ist: Nach weniger als zwei Tagen stehen wir schon bei über 800 Unterschriften!Wir bitten Sie diese Petition, die Sie unter https://www.change.org/p/professur-f%C3%BCr-latinistik-vor-der-streichung?recruiter=1334327603&recruited_by_id=27c4cbb0-e3d2-11ee-892d-094c84c1cda2&utm_source=share_petition&utm_campaign=share_for_starters_page&utm_medium=copylink einsehen können, zu unterzeichnen.Besten Dank für Ihre Unterstützung!Mit freundlichen GrüßenJulian Kaiseri.A. der studentischen Fachgruppe des Instituts für Klassische Philologie an der Goethe-Universität
Aktuelles aus den Altertumswissenschaften
- Aktuelles aus den Altertumswissenschaften
-
Apr 30Dienstag, 30. April 2024 17:02
Zeitlich passend zur japanischen Kirschblüte auf dem Göttinger Campus hat der 7.
Norddeutsche Doktorand:innenworkshop der Altertumswissenschaften (NDAW) am 21. und
22.03.2024 in Göttingen stattgefunden.
Der NDAW, der jährlich an wechselnden Universitäten abgehalten wird, versteht sich als
interdisziplinär und richtet sich an alle Doktorand:innen, die ein Dissertationsprojekt im
Bereich der klassischen Altertumswissenschaften an einer norddeutschen Universität
bearbeiten. Beiträge aus allen altertumswissenschaftlichen Fachbereichen sind dabei
willkommen; beim NDAW 2024 waren darüber hinaus auch Vorträge von Doktorand:innen,
die sich mit einem Thema mit Antikebezug – etwa im Bereich der Kunstgeschichte,
Philosophie, Theologie oder Altorientalistik – auseinandersetzen, ausdrücklich erwünscht. Wie
jedes Jahr gab es auch 2024 kein Workshop-Oberthema, sodass die Vortragenden die
Gelegenheit hatten, einen Beitrag – etwa erste Thesen oder noch offene Fragen - zu ihrem
eigenen Dissertationsprojekt vorzustellen und zu diskutieren und dabei eigene inhaltliche
Schwerpunkte zu setzen.
Zum NDAW im März 2024 durften wir insgesamt 11 Vortragende aus ganz unterschiedlichen
Fachdisziplinen – der Ur- und Frühgeschichte, der Lateinischen und Griechischen Philologie,
der Archäologie und der Alten Geschichte – begrüßen; außerdem haben auch einige
interessierte Masterstudierende und Postdocs sowie Promovierende ohne eigenen Vortrag (teils
aus Göttingen, teils von außerhalb) den NDAW durch ihre Teilnahme und ihre
Diskussionsbeiträge bereichert. Pro Tag waren jeweils 5 bzw. 6 Vortragsslots von je 45
Minuten für die NDAW-Teilnehmer:innen vorgesehen; die etwa 25-minütige Diskussionszeit,
die nach den jeweils ca. 20-minütigen Präsentationen angesetzt war, wurde ausnahmslos
vollständig ausgeschöpft, nicht selten wurden die Vorträge auch noch während der Kaffee- und
Mittagspausen angeregt weiter diskutiert. Dass sich die vorgestellten Dissertationsprojekte in
Hinblick auf Thema und Methodik teilweise stark unterschieden und dabei ein großes zeitliches
Spektrum abdeckten, hat den NDAW 2024 ungemein bereichert: Von der Untersuchung von
Bestattungen in der frühen Bronzezeit über eine philologische Betrachtung der Figur des
schlauen Sklaven in den Komödien des Plautus bis hin zu modernen Analysemöglichkeiten von
Handschriften aus dem 15. Jahrhundert wurden unterschiedlichste Aspekte der
Altertumswissenschaften in den Fokus und zur Diskussion gestellt; die Teilnehmenden hatten
dadurch die die Gelegenheit, den eigenen fachlichen Horizont zu erweitern, auf interessierte
Nachfragen zu ihren eigenen Vorträgen einzugehen sowie wertvolle Anregungen aus ganz
unterschiedlichen fachlichen Perspektiven für ihre eigene Forschung mit auf den Weg zu
nehmen. Der interdisziplinäre Charakter des NDAW und seine Funktion als Austauschforum
für Promovierende ganz unterschiedlicher Fächer wurde auch von Professor Martin Langner,
dem Direktor des Göttinger Instituts für Digital Humanities, in seinem Grußwort positiv
hervorgehoben. Auch auf die Arbeit der Mommsen-Gesellschaft hat Herr Langner im Rahmen
seines Grußworts hingewiesen und die Teilnehmenden in diesem Zuge auch auf die
Möglichkeit aufmerksam gemacht, eine Jungmitgliedschaft bei der Mommsen-Gesellschaft zu
beantragen.
Der Abendvortrag am 21.03., der sich nicht nur an die Workshop-Teilnehmenden, sondern an
die gesamte Hochschulöffentlichkeit richtete, stellte ein ganz besonderes Highlight des NDAW
2024 dar. Professorin Annette Zgoll und Professor Christian Zgoll aus Göttingen begeisterten
ihre Zuhörer mit einem spannenden interdisziplinären Doppelvortrag mit den Titeln „Wie
Mythen sich entwickeln: Das Beispiel einer babylonischen Theogonie um die Zeit Hesiods“
bzw. „Hesiod und die Hethiter: Griechische und altorientalische Theogoniemythen im
Vergleich“. In ihren Vorträgen nahmen Frau und Herr Zgoll unterschiedliche inhaltliche und
methodische Herangehensweisen an Götterentstehungsmythen in den Blick und ermöglichten
ihren Zuhörer:innen somit einen interessanten Einblick in das Feld der Mythosforschung und
aktuelle Forschungsergebnisse in diesem Bereich. Ein Großteil des Publikums kam im Rahmen
der Vorträge zum ersten Mal mit hethitischen bzw. babylonischen Göttererzählungen in
Kontakt: Folglich konnten die Zuhörenden viel Neues lernen und dabei auch einige
wohlvertraute griechische Mythen aus einer neuen Perspektive betrachten. Mit ihrem
Enthusiasmus und ihrer zugänglichen Art gelang es Frau und Herrn Zgoll mit Leichtigkeit, ihr
Publikum mitzunehmen: Entsprechend kam es im Anschluss an die Vorträge zu zahlreichen
interessierten Nachfragen; weit über den vorgesehenen Zeitrahmen hinaus wurde angeregt
diskutiert.
Den Abschluss des ersten Workshop-Tages bildete schließlich ein gemeinsames Abendessen
im „Café Botanik“ in Göttingen, bei dem sich die Anwesenden in angenehmer, gemütlicher
Atmosphäre sowohl über fachliche als auch persönliche Themen austauschen konnten. Neben
den unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten und Dissertationsprojekten wurden
beispielsweise auch der Alltag während der Promotion sowie die Vor- und Nachteile
unterschiedlicher Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert – seiner Funktion als Austauschforum
für Promovierende (und Masterstudierende, die sich für eine Promotion interessieren) wurde
der NDAW also auch über rein fachliche Aspekte hinaus durchaus gerecht.
Auch die Pausen während der beiden Workshop-Tage wurden von den Teilnehmenden stets für
angeregte Diskussionen und interessierte Gespräche genutzt. Dank des Cateringservices der
UMG Göttingen sowie der tatkräftigen Unterstützung zweier Hilfskräfte vom Seminar für
Klassische Philologie konnten sich die Teilnehmenden in den Pausen mit Essen und Trinken
versorgen und somit neue Energie fürs Zuhören, Vortragen und Mitdiskutieren tanken. Auch
der schöne Ausblick auf die japanische Kirsche auf dem Göttinger Campus, die zur Zeit des
NDAW in voller Blüte stand, hat sicherlich zur guten Stimmung der Teilnehmenden während
des Workshops beigetragen.
Abgerundet wurde der NDAW 2024 schließlich mit einer Führung durch die Sammlungen des
Göttinger Archäologischen Instituts: Dabei konnten die Teilnehmenden die ausgestellten
Gipsabgüsse zahlreicher antiker Skulpturen bestaunen und sich in der Sonderausstellung
„Antike im Blick“ umsehen, die die Geschichte der Göttinger Sammlungen beleuchtet.
Insgesamt hat die Führung durch die Sammlungen sicherlich dazu beigetragen, Göttingen als
vielseitigen Universitätsstandort zu präsentieren, der Vertreter:innen ganz unterschiedlicher
altertumswissenschaftlicher Disziplinen viel zu bieten hat.
Dass die Organisation und Durchführung des NDAW 2024 so gut gelingen konnte, verdanken
wir maßgeblich unseren Sponsoren, der Mommsen-Gesellschaft, dem Verein der Göttinger
Freunde der antiken Literatur, dem Göttinger Universitätsbund und der Göttinger
Graduiertenschule für Geisteswissenschaften (GSGG), ohne deren finanziellen Beitrag der
NDAW 2024 in dieser Form nicht hätte stattfinden können. Für die großzügige und
unbürokratische Förderung möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
Ein kurzer Rückblick sowie eine kleine Bildauswahl findet sich auf der Homepage zum
NDAW: https://www.uni-goettingen.de/de/infos+ndaw+2024/683828 - Aktuelles aus den Altertumswissenschaften
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Okt 16Montag, 16. Oktober 2023 18:27
Aus der Privatbibliothek des verstorbenen Prof. Dr. William M. Calder III wurden die umfangreichen wissenschaftshistorischen Bestände von
seinen Angehörigen dem Institut für Klassische Philologie der Humboldt-Universität zu Berlin überlassen und dort in einer der
ursprünglichen Anordnung entsprechenden Weise aufgestellt sind. Sie stehen nunmehr für fachliche Nutzung (vorzugsweise in der
vorlesungsfreien Zeit) zur Verfügung.
Weitere Auskünfte sind unterDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zu erhalten. - Aktuelles aus den Altertumswissenschaften
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Aug 11Freitag, 11. August 2023 12:03
Die Stellungnahme des VHD ist unter diesem Link verfügbar:
https://www.historikerverband.de/aktuelles/meldungen/stellungnahme-des-vhd-zum-referentenwurf-fuer-ein-gesetz-zur-aenderung-des-befristungsrechts-fuer-die-wissenschaft/
Der Vorstand der Mommsen-Gesellschaft schließt sich dieser Stellungnahme an. - Aktuelles aus den Altertumswissenschaften
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Jun 24Samstag, 24. Juni 2023 10:03
Als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Gesellschaften und Kommissionen das Fachportal Altertumswissenschaften in der Schweiz entstanden, das einen Überblick über die Altertumswissenschaften in der Schweiz bietet. Zu finden sind Informationen zu aktuellen Veranstaltungen, zu Bildungsmöglichkeiten, zur Forschung sowie zahlreiche Online-Ressourcen.
Besuchen Sie die Website unter: http://www.ch-antiquitas.ch/antiquitas
Call for Papers
- Call for Papers
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Okt 04Freitag, 04. Oktober 2024 09:55
Call for Papers
We are writing to invite you to submit to the April 25-26, 2025 conference, Approaches to the
Other in the Greek and Roman Mediterranean. Hosted by the Classics department of Stanford
University, this conference focuses on defining, representing, and exploiting the Other across
various ancient media using a variety of methodologies.
The social spectrum in antiquity presented many ways of drawing ethnic borders and selectively
distributing status and power. Ancient Greek and Roman societies presented various mechanisms
for demarcating and maintaining boundaries around constructed identities. A disturbing amount
of thought and attention would have been necessary to construct and maintain these social
hierarchies; an equal level of diligence is required to untangle these deep-rooted prejudices and
their legacies. This conference will be devoted to analyzing the patterns of thought which built
systemic biases and inequalities in the Greek and Roman world, what allowed them to persevere,
and what we might learn to combat such ideologies.
As institutional injustice is a complex and evolving phenomenon, comprised of layered
strategies and interests, we welcome innovative approaches to social identity in the ancient
Mediterranean. The conference will have three main panels: Defining the Other, which asks how
ancient Greece and Rome constructed social boundaries and identified categories of insider and
outsider; Depicting the Other, which examines ancient ethnic propaganda and social tactics used
to alienate and/or demean outsiders; and Exploiting the Other, which explores the rationales
behind ancient slavery, serfdom, and other forms of coerced labor which stripped certain people
of social legitimacy. Our final event, So…Who is the Other?, will provide a closing summary
and space for discussion of the ideas and approaches raised throughout the previous panels.
We are seeking presenters for the first three panels. Each accepted paper will also give a
20minute presentation on their paper during the conference. If you are interested, please submit
an abstract of your paper and specify which of the three panels (Defining, Depicting, and
Exploiting) you would like to be considered for. All abstracts must be submitted by January 13th
and should not be less than 300 or more than 500 words.
Please reach us at either of the following emails:
Micheal Duchesne (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. )
Samuel Powell (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ) - Call for Papers
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Sep 26Donnerstag, 26. September 2024 12:13
CALL FOR PAPERS
Tagung am 20. und 21. März 2025 am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz in Kooperation mit der AG Theorien in der Archäologie (TidA), dem Exzellenzcluster ROOTS und dem Marburger Centrum für Antike Welt (MCAW)
(English version above)
Sind die Dinge noch so, wie wir denken? Die Archäologie und verwandte Wissenschaften beschäftigen sich maßgeblich mit materieller Kultur, doch haben die Dinge neuerdings ein „Eigenleben“ gewonnen. Perspektiven aus der Forschung des Neuen Materialismus haben das humanistische Wissenschaftsverständnis auf den Kopf gestellt. Dinge sind mehr als nur von und für Menschen gefertigte Objekte, sondern Dingversammlungen, Assemblagen und materielle Formen des Zusammenlebens. In unserer Tagung gehen wir über ein Verständnis von Dinge als Bedeutungsträger, Symbole oder Medien hinaus und wollen neue Perspektiven in die wissenschaftliche Diskussion einbringen.
Ausgehend von den philosophischen Arbeiten von Gilles Deleuze, Félix Guattari und anderen gibt es verschiedene Ansätze zu einer posthumanistischen Bewertung von Dingen, die ein ganzes Spektrum neuer Perspektiven einbringen: von relationalen Verflechtungen, über multiple Ontologien bis hin zu Vorstellungen von vibrant matter. Der in diesem Zusammenhang ausgerufene Ontological Turn, der auf die potentiell sehr unterschiedlichen Weltanschauungen und Realitäten fokussiert, rückt die veränderte Rolle von Menschen, anderen Lebewesen, Dingen und Konzepten in den letzten Jahren in den Blick archäologischer Theoriebildung.
Die theoretischen Positionen des Neuen Materialismus haben u. E. gemeinsam, dass sie die Dinge auf andere Weise betrachten und ernstnehmen: 1) Dinge waren und sind aktiv an sozialen Prozessen beteiligt und keine passiven Objekte; 2) Dinge sind mehr als Materie und ihre Bedeutung; sie sind transformierende, lebhafte, eigensinnige Kräfte, deren Potentiale oft unverfügbar bleiben können; 3) Materie bildet keine stabilen und statischen Entitäten sondern befindet sich im ständigen Fluss. Diese drei Aspekte verweisen auf die Notwendigkeit, bestehende Vorstellungen dualistischer und dichotomischer Trennungen wie Natur/Kultur, Körper/Geist, materiell/sozial oder lebendig/tot theoretisch zu überarbeiten.
Für ein relationales und dynamisches Verständnis materieller Welten werden daher auch neue Konzepte benötigt, wie Kollektive, soziale Gefüge, Assemblagen/agencements, Netzwerke und Material Flows. Diese legen den Fokus auf die Veränderungen, Beziehungen und Emergenzen, anstatt auf essentialistische Eigenschaften und autonome Entitäten.
In der Archäologie konzentrieren sich diese Ansätze in der Regel auf die Ontologien vergangener Gesellschaften und die Art und Weise, wie sie ihre Welt(en) betrachteten und lebten. Dazu werden oft Querverbindungen zu verwandten theoretischen Ansätzen gezogen. Das betrifft z. B. den Neuen Animismus, Feministischen Materialismus, Neuen Vitalismus, Multispecies-Ansätze, Theorien der Inter- und Transkorporalität, oder Assemblage-Theorien. Mithilfe solcher Ansätze wird untersucht, wie Dinge in archäologisch untersuchbaren Zusammenhängen materialisiert, transformiert, platziert, behandelt, eingebettet oder bewahrt wurden.
Mit unserer Tagung wollen wir genau solche archäologischen Anknüpfungen thematisieren und die Dinge einmal anders betrachten:
- Wie lässt sich unter der Forschungsperspektive des Neuen Materialismus das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Dingen in der Vergangenheit neu verstehen?
- Welche Auswirkungen hat der Neue Materialismus auf archäologisches Arbeiten wie Ausgraben und Kategorisieren, Restaurieren und Konservieren, Interpretieren und Quantifizieren, Konzeptualisieren und Theoretisieren sowie Ausstellen und Vermitteln?
- Welche neuen Herausforderungen und Zugangsweisen, Fragestellungen und Perspektiven ergeben sich aus der Perspektive des Neuen Materialismus?
- Wie stellt sich Archäologie jenseits von Dualismen in einer relationalen Denkweise dar?
Wir akzeptieren Beiträge für die zweitägige Tagung, die sich z. B. mit folgenden Aspekten in Bezug zum Neuen Materialismus auseinandersetzen: posthumanistische Narrative, Assemblagen, archäologische Kategorien, Körperverflechtungen, Architektur, Kunst. Zugleich sind auch Beiträge zum Einfluss des Neuen Materialismus auf archäologische Aufzeichnungen, Ausgrabungen, Kontexte und Merkmalsbildungen willkommen.
Vorschläge für Vorträge oder Poster können mit einer maximalen Anzahl von 200 Wörtern bis zum 15.12.2024 an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gesendet werden. Eine Publikation der Tagung ist geplant.Keynote Speaker: Ben Jervis (University of Leicester, UK)
Organisation: Sarah Bockmeyer (EXC ROOTS, Kiel), Sabine Neumann (Marburger Centrum Antike Welt, Marburg), Stefan Schreiber (LEIZA, Mainz)
Empfohlene Literatur:
Barad, Karen. 2007. Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning. Durham, London: Duke University Press.
Bennett, Jane. 2020. Lebhafte Materie: Eine politische Ökologie der Dinge. Berlin: Matthes & Seitz.
Deleuze, Gilles and Félix Guattari. 1997. Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. Berlin: Merve.
Haraway, Donna J. 2018. Unruhig bleiben: Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Frankfurt a. M., New York: Campus.
Harris, Oliver J. T. 2021. Assembling Past Worlds: Materials, Bodies and Architecture. Abingdon, New York: Routledge.
Hoppe, Katharina and Thomas Lemke. 2021. Neue Materialismen zur Einführung. Hamburg: Junius.
Jervis, Ben. 2018. Assemblage Thought and Archaeology. Abingdon, New York: Routledge.
LOOKING AT THINGS DIFFERENTLY –
NEW MATERIALIST APPROACHES IN ARCHAEOLOGYConference on 20th and 21st March 2025 at the Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz in cooperation with the AG Theorien in der Archäologie (TidA), the Cluster of Excellence ROOTS, and the Marburg Center of the Ancient World (MCAW)
Are things still as we imagine them? The different archaeological disciplines and related fields of study are largely concerned with material culture, but things have recently gained a life of their own. The insights provided by New Materialist approaches have turned the humanistic concept of science and the humanities upside down. ‘Things’ are now more than objects made only for and/or by humans, but are rather a gathering of things, assemblages and material forms of living together. Therefore, they are more than meaningful objects, symbols or media as they are examined by Material Culture Studies.
Proceeding from the philosophical works of Gilles Deleuze, Félix Guattari and others, there are several approaches to a post-humanist assessment of things that add a whole spectrum of new perspectives: that of relational entanglements, other ontologies, and notions of vibrant matter. These are summarised under the term the ‘Ontological Turn’, which emphasises potentially very different cosmologies and realities, and places the changed roles of humans, other beings, things and concepts in the focus of archaeological theoretical discourses.
In our view, the theoretical positions of the New Materialism share in common a different and more serious ways of looking at things: 1) Things were and are active in social processes and not mere passive objects; 2) Things are more than matter and its meaning; they are transforming, vibrant, obstinate forces whose potential can remain inactive; 3) Matter is not a stable and static entity but is constantly changing and in flow. These three aspects point towards the necessity of revising existing concepts of dualisms and dichotomies such as nature/culture, body/mind, matter/social or alive/dead.
For a relational and dynamic understanding of material worlds, new concepts are needed to describe collectives, social structures, assemblages and agencements, networks and material flows. These emphasise changes, relations and emergent enactments instead of essentialist characteristics and autonomous entities.
In archaeology, these approaches usually concentrate on ontologies of past societies and the way they viewed and lived in their world(s). To do so, cross-connections are drawn to related theoretical approaches such as New Animism, Feminist Materialism; New Vitalism, multispecies approaches, theories of inter- and trans-corporeality or assemblage theories which analyse how materials emerged, transformed, and were placed, treated, embedded, or preserved in archaeological contexts.
We would like to continue these archaeological approaches with our conference and to “look at things differently”:
- How can we re-interpret forms of living together in the past through the research perspectives of New Materialism?
- What impact does New Materialism have on archaeological work such as excavations and categorisations, restorations and conservations, interpretation and quantification, conceptualisation and theorization, as well as on exhibition and conveyance?
- Which new challenges and approaches, questions and perspectives are developing from the perspective of New Materialism?
- How is archaeology presented beyond dualisms in a relational mindset?
We invite contributions for the two-day conference that are related to New Materialism, especially but not limited to topics that concentrate on post-humanist narratives, assemblages, archaeological categories, entangled bodies, architecture, art or influences of New Materialism on archaeological records, excavations, contexts and features.
Please send your paper proposals or poster ideas with a maximum of 200 words to
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. until 15.12.2024. A conference publication is planned.Keynote Speaker: Ben Jervis (University of Leicester, UK)
Organisation: Sarah Bockmeyer (EXC ROOTS, Kiel), Sabine Neumann (Marburger Centrum Antike Welt, Marburg), Stefan Schreiber (LEIZA, Mainz).
Suggested Readings:
Barad, Karen. 2007. Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning. Durham, London: Duke University Press.
Bennett, Jane. 2010. Vibrant Matter: A Political Ecology of Things. Durham: Duke University Press.
Deleuze, Gilles and Félix Guattari. 1987. A Thousand Plateaus: Capitalism and Schizophrenia. Minneapolis, London: University of Minnesota Press.
Haraway, Donna J. 2016. Staying With the Trouble: Making Kin in the Chthulucene. Durham, London: Duke University Press.
Harris, Oliver J. T. 2021. Assembling Past Worlds: Materials, Bodies and Architecture. Abingdon, New York: Routledge.
Hoppe, Katharina and Thomas Lemke. 2021. Neue Materialismen zur Einführung. Hamburg: Junius.
Jervis, Ben. 2018. Assemblage Thought and Archaeology. Abingdon, New York: Routledge.
- Call for Papers
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Sep 24Dienstag, 24. September 2024 09:19
CfP
Munich, Residenz München, 26–28 June 2025
Organisers: Dr. Elisabeth Günther, Institute for Classical Archaeology and Byzantine
Archaeology, University of Heidelberg; Dr. Hongxia Zhang, Institute for the History of Ancient
Civilizations (IHAC), Northeast Normal University, Changchun, China; Prof. Dr. Sven
Günther, Institute for the History of Ancient Civilizations (IHAC), Northeast Normal
University, Changchun, China
Deadline for abstracts: 31 October 2024
Abstract submissions shall be sent to: Sven Günther;Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. /Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
As essential part of coinage, ancient coin legends have, however, received much less attention
than the imagery that has been intensively studied by numismatists, historians, archaeologists,
iconographists, and others. While legends have been often used for die studies, that is, from a
rather technical point of view, or for solving chronological issues as well as analysis of political
key messages, they promise to raise new research questions with regard to semantic, aesthetic,
and socio-cultural aspects.
Hence, the conference attempts to change this current imbalance in numismatic research by
comprehensively examining and contextualizing legends on ancient coins of the wider
Mediterranean world. This means that the lexicographical meaning of the legend text as well as
its composition, design, and placement on the actual coin type will be focused on. In this regard,
the juxtaposition and spatial relationship of legend and imagery and their semantic
interdependencies are of special interest, as well as the selection and order of words, their at
times apparent ambiguity, or their polyvalency as regards abbreviations.
Based on frames and framing methodology as developed in previous conferences we suppose
that coin legends substantially contribute to the “messages” of a respective coin type established
as a frame within a complex and dynamic communication process (along with the time) and are
thus an inextricable part of the multimodal “medium” with its high framing potential.
We invite papers that approach coin legends from a theoretical-methodological perspective or
offer insights through case-studies. In particular, we seek contributions to the panels “coin
legends and interdisciplinary studies”, “coin legends in the Greek & Hellenistic world”, or “coin
legends during the Roman Republic”. Confirmed participants are (in alphabetical order): Sven
Betjes, François de Callataÿ, Andreas Grüner, Fleur Kemmers, Clare Rowan, Ute Wartenberg.
Keynote speaker is Stephanie Geise. The conference will be held in hybrid format. It is
supported by the Thesaurus Linguae Latinae, the Staatliche Münzsammlung München, and the
Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik. Selected papers are intended to be published
in a special issue of the double-blind peer-reviewed Journal of Ancient Civilizations (JAC). The
organizers currently apply for funding for travel and accommodation, yet any financial
subsidies can only be confirmed at a later stage of the process. - Call for Papers
-
Sep 24Dienstag, 24. September 2024 09:05
Call for Papers
13. und 14. März 2025 – Universität Potsdam
Die Professuren für Geschichte des Altertums und Klassische Philologie der Universität Potsdam laden herzlich zum achten Norddeutschen Doktorand:innenworkshop der Altertumswissenschaften (NDAW) vom 13. bis zum 14. März 2025 ein.
Den Teilnehmenden des NDAW wird es ermöglicht ihre laufenden Forschungsprojekte – oder Teile davon – vor einem interdisziplinären Publikum vorzustellen. Dabei können sie erste Ergebnisse präsentieren und offene Fragen zur Diskussion stellen. Für jeden Vortrag mit anschließender Diskussion sind insgesamt 30 Minuten vorgesehen (15 Minuten Präsentation, gefolgt von 15 Minuten Diskussion ). Am Abend des ersten Tages wird ein öffentlicher Vortrag stattfinden, zu dem neben den Teilnehmenden auch weitere Interessierte herzlich eingeladen sind. Im Anschluss daran ist ein gemeinsames Abendessen geplant, um den Teilnehmenden einen kulturellen Austausch und ein interuniversitäres Kennenlernen zu ermöglichen.
Der CfP richtet sich an Promovierende, die derzeit an einer Universität der norddeutschen Bundesländer (Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein) an einem Dissertationsprojekt im Bereich der Altertumswissenschaften (Alte Geschichte; Klassische Archäologie; Klassische Philologie; Ur- und Frühgeschichte, sowie Digital Classics und Antikerezeption) arbeiten. Auch Vorschläge aus angrenzenden Bereichen wie Antike Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaften oder anderen Fächern mit Bezug zur Antike sind herzlich willkommen.
Interessierte sollten ein Abstract ihres möglichen Vortrags (maximal 500 Wörter) zusammen mit einem kurzen Lebenslaufs, im Word - oder PDF-Format, bis zum 13. Januar 2025 an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. schicken. Akzeptierte Teilnehmende werden ein Honorar in Höhe von 200€ erhalten; Reise- und Übernachtungskosten werden nicht erstattet.Darüber hinaus laden wir auch alle interessierten Doktorand:innen, Postdocs und Studierenden aus allen altertumswissenschaftlichen Fachbereichen herzlich ein, den zweitägigen Workshop durch ihre Teilnahme an den Diskussionen zu bereichern. Dazu bitten wir um eine Anmeldung bis zum 03. März 2025 per E-Mail an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oderDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .Call for Papers
8. Norddeutscher Doktorand:innenworkshop der Altertumswissenschaften (NDAW)
13. and 14. March 2025 – University of PotsdamThe Chairs of Ancient History and Classical Philology at the University of Potsdam cordially invite you to the 8. Norddeutscher Doktorand:innenworkshop der Altertumswissenschaften (NDAW), taking place from March 13 to 14, 2025.
The CfP is aimed at doctoral candidates from universities in the northern German states (Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Lower Saxony or Schleswig-Holstein) who are currently working on dissertation projects in the field of Classical Studies. We explicitly welcome contributions from all classical disciplines, such as Classical Archaeology, Classical Philology, Ancient History, Pre- and Early History, as well as Digital Classics and the Reception of Antiquity. Topics from adjacent fields, including Ancient Philosophy, Art History, and Religion Studies, or other disciplines with a connection to Antiquity, are also warmly encouraged to apply.
Participants of the NDAW will have the opportunity to present their ongoing research projects to an interdisciplinary audience. They may share initial findings and raise open questions for discussion. Each presentation, followed by a discussion, will be allocated 30 minutes in total (15 minutes for the presentation, followed by 15 minutes for discussion). On the evening of the first day, a public lecture will be held, to which all participants and other interested guests are invited. This will be followed by a group dinner, offering participants the chance to engage in cultural exchange and network with peers from different universities.
Interested candidates are invited to submit their application, including an abstract of their presentation (maximum 500 words, in Word or PDF format), by January 13, 2025, to
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Speakers will receive a travel and accommodation allowance of 200€.We also warmly invite all interested doctoral candidates, postdocs, and students from all classical disciplines to enrich the two-day workshop by participating in the discussions. For this, we kindly ask for registration via email by March 3, 2025.
For further questions, please contact
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. orDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .
Tagungen
- Tagungen
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Sep 28Samstag, 28. September 2024 10:45
- Tagungen
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Sep 28Samstag, 28. September 2024 10:42
The full program (with abstracts) is also available on the FIEC website (https://www.fiecnet.org/75-years-fiec), where lecture recordings will be posted after each lecture.
Please also note that the recordings of all previous lectures (first and second series) are now available on the FIEC website.
- Tagungen
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Sep 24Dienstag, 24. September 2024 09:53
DAI Madrid
Vom 16. bis 18. Oktober 2024 findet das Internationale Kolloquium über paläo-hispanische Sprachen und Kulturen statt.
- Tagungen
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Sep 24Dienstag, 24. September 2024 09:36
Environmental, settlement and economic aspects in the Upper Adriatic and beyond
Ville costiere e paesaggi lagunari dall'epoca romana alla tarda antichità
Aspetti ambientali, insediativi ed economici nell'Alto Adriatico e oltre
Tagung Rom, Deutsches Archäologisches Institut, 17.-18. Oktober 2024
(Organisation: Prof. Dr. Dirk Steuernagel, Universität Regensburg)
Die Tagung trägt Forschungen aus verschiedenen laufenden Projekten zusammen, die sich mit
römischen Villen der Kaiserzeit und Spätantike in unmittelbarer Küstennähe sowie mit den
besonderen Umweltbedingungen, Wirtschaftsformen und Siedlungsbildern im Gebiet der Oberen
Adria beschäftigen, vom Mündungsbereich des Po im Westen bis zur istrianisch-dalmatinischen Küste
im Osten. Darüber hinaus werden punktuelle Vergleiche mit anderen Regionen Italiens angestellt.
Ausgangspunkt sind die vorläufigen Resultate eines von der DFG geförderten, deutsch-italienischen
Forschungsprojekts zu einer Villa in Bibione (S. Michele al Tagliamento, VE, Italien).
Die Hauptfragen, die im Austausch zwischen den verschiedenen Forschungsprojekten diskutiert
werden sollen, lassen sich grob unter drei Gesichtspunkten zusammenfassen:
a. Naturräume und Siedlungsstrukturen
Auf der Grundlage geomorphologischer und geoarchäologischer Untersuchungen sowie
umfangreicher und intensiver archäologischer Feldforschungen wird der räumliche Rahmen der
Küstenvillen näher beleuchtet. Wie verändern sich die Lagunengebiete an der Küste in römischer bzw.
spätantiker Zeit? Welche Bedeutung haben langanhaltende natürliche und kulturelle Prozesse für die
Siedlungsdynamik (z.B. Verlandung, Urbanisierung, Bevölkerungswachstum), welche Auswirkungen
haben einzelne Ereignisse und Eingriffe (z.B. Erdbeben und Überschwemmungen, Wasserregulierung
und Straßenbau)? Was sind die besonderen Merkmale des Küstenlagunen-Kontextes in Bezug auf
Landbesitz und landwirtschaftliche Verteilung?
b. Wirtschaftliche Aktivitäten und Handelsbeziehungen
Ein weiteres wichtiges Thema sind Untersuchungen zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der
(nord)adriatischen Villen, einschließlich einiger exemplarischer Vergleiche mit Küstenvillen in anderen
Gebieten. Das übergreifende Thema ist die Nutzung der Landressourcen, insbesondere der Meeres-
und Lagunenressourcen. Darüber hinaus werden auch die Verbindungen über Kommunikationswege
(und Wasserstraßen) sowie die Versorgung mit Baumaterialien und Konsumgütern betrachtet. In
diesem Zusammenhang ist das Vorhandensein von Häfen und Hafenanlagen in direkter Verbindung
mit den Villen von einiger Bedeutung. Darüber hinaus sind für diesen Fragenkomplex auch historische
und juristische Quellen heranzuziehen.
c. Architektur und funktionale Gliederung der Villen
Mit Blick auf die Gebäude der Küstenvillen selbst - die Hauptgebäude und andere zum selben Fundus
gehörende Einrichtungen (für Zucht, Produktion, Lagerung etc.) - werden auf Grundrissgestaltung und
Funktionsbereiche ausgerichtete Studien vorgestellt. Dazu gehören auch Untersuchungen der
dekorativen Ausstattungen und Funde. Ziel ist es, die Nutzungsformen der verschiedenen
Gebäudetypen sowie den Lebensstandard und das kulturelle und wirtschaftliche Niveau der
Villenbesitzer zu vergleichen und zu analysieren. Darüber hinaus werden architektonische Aspekte
wie die verschiedenen Baumaterialien, -systeme und -traditionen untersucht, wobei die
architektonische Entwicklung im Laufe der Zeit (Erweiterungen, Anpassungen, Renovierungen usw.)
rekonstruiert werden soll.
Workshops
- Workshops
-
Sep 18Mittwoch, 18. September 2024 09:26
Atelier international PARAMA (7-8 octobre 2024, Orléans)
Le workshop a pour but d’étudier la perception de l’aléa et
l’appréhension du risque naturel dans l’Europe antique et
médiévale (projet PARAMA porté par la MSH Val de Loire, les
laboratoires POLEN EA 4710 et IRAMAT UMR 7065).
Pluridisciplinaire, il propose de réunir les compétences
d’archéologues, de géoarchéologues, d’historiens de
l’environnement, de spécialistes de la cartographie et des
paysages. L’objectif est d’approfondir et de croiser les approches
méthodologiques à partir d’études de cas.
Contact :Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ; amelie.perrier@univ-
orleans.fr
Programme:
https://calenda.org/1132902 - Workshops
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Jun 27Donnerstag, 27. Juni 2024 12:15
DEUTSCHES ARCHÄOLOGISCHES INSTITUT
K O M M I S S I O N f ü r A L T E G E S C H I C H T E
u n d E P I G R A P H I K
Einladung zum Fachwissenschaftlichen Kurs 2024
Gift Estates in the Hellenistic World
Prof. Dr. Lucia Criscuolo, Universität Bologna
Der Kurs findet statt von
Donnerstag, 24. Oktober, 17 Uhr, bis Samstag, 26. Oktober 2024, ca. 12.30 Uhr.
In der Forschung zur hellenistischen Geschichte sind Schenkungen von
Großgrundbesitz (doreai) an königliche philoi oft als eines der wirkungsvollsten
Instrumente betrachtet worden, um die Loyalität hoher Funktionäre und Mitarbeiter
der Könige zu sichern, ein echtes instrumentum regni. Der Kurs wird die
Forschungsgeschichte zu dieser Institution analysieren und dabei einen kurzen
Überblick über die Definitionen der 'Gabe' bieten, die die Anthropologie in den letzten
hundert Jahren, seit der Publikation des "Essai sur le don" von Marcel Mauss im Jahr
1923, vorgeschlagen hat. Anhand einer Auswahl unterschiedlicher Quellen (antike
Autoren, Inschriften, Papyri) werden die möglichen Ursprünge, die Charakteristika
der bekannten doreai (aus juristischer, fiskalischer, wirtschaftlicher und sozialer
Perspektive), ihre Verbreitung und eventuelle chronologische Grenzen dieser
Institution diskutiert. Ziel des Kurses ist es zu überprüfen, ob und in welchem Maß
die derzeit in der Forschung übliche Definition der dorea auf einer korrekten,
umfassenden historischen Interpretation beruht und wie diese erweitert und die
Analyse der Quellen verfeinert werden könnte. Auf diese Weise soll der Kurs
ausloten, wie neue Forschungen unsere Kenntnis der Institution der dorea vertiefen
können.
Der Kurs wird auf Englisch gehalten. Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler früher Karrierestufen, Prae- oder Postdocs der Alten Geschichte und
ihrer Nachbarfächer. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer werden in München auf Kosten der Kommission untergebracht,
Reisekosten können nicht übernommen werden. Quartierwünsche bitten wir
unbedingt bereits bei der Bewerbung mitzuteilen. Bewerbungen (mit kurzem
Motivationsschreiben und Lebenslauf in einem pdf) werden per E-Mail anDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. erbeten. Bewerbungsschluss ist der 29. Juli 2024.
Mit besten Grüßen
Christof Schuler – Rudolf Haensch
Sommerschulen
- Sommerschulen
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Mai 28Dienstag, 28. Mai 2024 10:37
7.–11. Oktober 2024
Seminar für Alte Geschichte / Forschungsstelle Papyrologie der Universität Münster
Institut für Altertumskunde /Arbeitsstelle für Papyrologie, Epigraphik und Numismatik der Universität zu Köln
Die Papyrologische Autumn School in Münster wird in Kooperation mit Prof. Dr. Charikleia
Armoni (Universität zu Köln) veranstaltet und richtet sich vorzugsweise an Master-
studierende und Promovenden der Altertumswissenschaften und benachbarter Fächer.
Ziel des 5-tägigen Kurses ist es, die Teilnehmer:innen an das selbständige Lesen, Tran-
skribieren, Interpretieren und Kommentieren griechischer, auf Papyrus erhaltener
Urkunden anhand von Abbildungen der Originale heranzuführen. Daher steht die Ver-
mittlung von Grundkenntnissen in der Paläographie griechischer (ptolemäischer,
römischer und byzantinischer) Papyri und in der Editionstechnik im Fokus des Kurses.
Zusätzlich erhalten die Teilnehmer:innen durch weitere Unterrichtseinheiten, die etwa
Papyrusbriefen, juristischen Fragestellungen, literarischen Papyri und digitalen Hilfsmitteln
gewidmet sind, einen allgemeinen Einblick in das Fach Papyrologie. Für den letzten Tag des
Kurses (Freitag, 11. Oktober) ist ein Besuch der Papyrussammlung der Universität zu Köln
geplant, um Papyri im Original zu sichten.
Nach Absolvierung des Kurses erhält jede(r) Teilnehmer:in die Möglichkeit, einen
Papyrustext eigenständig zur Edition vorzubereiten und damit einen Beitrag zur weiteren
Aufarbeitung der Hamburger Papyrussammlung zu leisten.
Den Unterricht der Papyrologischen Autumn School in Münster gestalten Prof.
Dr. Charikleia Armoni (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Patrick Sänger
(Universität Münster) im Zusammenwirken mit Dr. James Cowey (Universität
Heidelberg), Thomas Ford (Universität Münster), Dr. Kerstin Sänger-Böhm
(Universität Münster) sowie Dr. Riccardo Vecchiato (Universität zu Köln).
Die Teilnehmerzahl ist auf max. 20 Studierende begrenzt.
Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse des Griechischen.
Unterrichtssprachen: Deutsch, Englisch.
Bewerbung mit kurzem Motivationsschreiben und Curriculum Vitae bis zum 31. Juli
2024 in elektronischer Form an: Prof. Dr. Patrick Sänger,Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .
Univ.-Prof. Dr. Patrick Sänger
Universität Münster
Seminar für Alte Geschichte
Forschungsstelle Papyrologie
Domplatz 20–22
48143 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-24093
Fax: +49 (0) 251 83-24363
https://www.uni-muenster.de/Geschichte/AlteGeschichte/Seminar/Personen/patricksaenger.html
https://www.uni-muenster.de/Papyrologie/
- Ausstellungen
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Jul 12Freitag, 12. Juli 2024 12:15
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Das Deutsche Archäologische Institut Athen lädt alle AltertumswissenschaftlerInnen, Studierende und Interessierte herzlich ein, sich während eines Aufenthalts in Athen die Jubiläumsausstellung "VOR ORT - 150 Jahre DAI Athen" (DAI Athen, Fidiou 1, 10678 Athen) anzusehen.Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo-Fr 09-16 Uhr und nach Vereinbarung,Gruppen und Führungen nur nach Voranmeldung über
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Weitere Informationen unter https://www.dainst.org/veranstaltungen/%7Bslug%7D/175
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- Ausstellungen
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Jul 12Freitag, 12. Juli 2024 12:14
- Im Palazzo Ducalo in Mantua findet aktuell eine Ausstellung statt. "Lungo il fiume. L'abitato etrusco del Forcello" ("Along the River. The Etruscan Settlement of Forcello", Museo Archeologico Nazionale di Mantova, 25/05/2024-06/01/2025), by M. Hirose, L. Lamanna and M. Rapi, in partnership with Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio per le province di Cremona, Mantova e Lodi and Università degli Studi di Milano.
The archaeological site is located along the Mincio river, in Bagnolo S. Vito, near Mantua (http://www.parcoarcheologicoforcello.it/).The location was not selected by chance: via river navigation along the Po and then the Mincio, goods originating from the whole Mediterranean area, reached the settlement, dispatched from the Adriatic ports of Adria and Spina. Forcello, therefore, had a strong commercial vocation from the beginning, and grew rapidly, prospering thanks to trade, and in its role as an Etruscan “bridgehead” north of the Po.The site was the subject of archaeological excavations from the 1980s, conducted by archaeologists of the Università degli Studi di Milano.here https://www.mantovaducale.beniculturali.it/images/LUNGO_IL_FIUME_low.pdf, unfortunately only in Italian.
- Im Palazzo Ducalo in Mantua findet aktuell eine Ausstellung statt. "Lungo il fiume. L'abitato etrusco del Forcello" ("Along the River. The Etruscan Settlement of Forcello", Museo Archeologico Nazionale di Mantova, 25/05/2024-06/01/2025), by M. Hirose, L. Lamanna and M. Rapi, in partnership with Soprintendenza Archeologia, Belle Arti e Paesaggio per le province di Cremona, Mantova e Lodi and Università degli Studi di Milano.
- Ausstellungen
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Feb 20Dienstag, 20. Februar 2024 08:48
Gleichzeitig informiert sie über die neu erarbeiteten digitalen Recherchemöglichkeiten. Anhand erster Beispiele werden künftige Forschungsperspektiven gezeigt. Nicht nur kann die Provenienz der Objekte rekontextualisiert werden, die Antiken dienen darüber hinaus als Quelle zur Topographie und Siedlungsgeschichte des antiken Griechenlands.
https://www.dainst.org/newsroom/online-ausstellung-aufgelesen-aufbewahrt-aufgearbeitet-ist-online-verfuegbar/298 - Stellenangebote
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Okt 04Freitag, 04. Oktober 2024 09:51
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften - Institut für Religionswissenschaft
Wiss. Mitarbeiter*in (Postdoc) (m/w/d) Vollzeitbeschäftigung befristet bis zu 3 Jahre Entgeltgruppe 13 TV-L FU Kennung: WiMi_Relwiss._3_2025
Bewerbungsende: 28.10.2024
Am Institut für Religionswissenschaft der FU Berlin stehen in Forschung und Lehre zwei Arbeitsbereiche im Zentrum: zum einen die religionswissenschaftliche Erforschung von Text- und Bildzeugnissen aus der griechisch-römischen Antike, zum anderen epochenübergreifende Transfers und Transformationen religiöser Vorstellungen und Praktiken in kulturellen, z.B. literarischen, sozialen oder politischen, Zusammenhängen. Die Wissenschaftsgeschichte des Fachs sowie jüngere Reflexionen von Religion werden ebenfalls berücksichtigt. Aktuelle Forschungsprojekte widmen sich dem Opfer, polytheistischen Götterkonstellationen, aitiologischen Narrativen, der Mythentheorie sowie religionskritischen bzw. -philosophischen Entwürfen seit dem 18. Jhdt.
Aufgabengebiet:
- Durchführung eigener Forschungsprojekte im Bereich der Religionswissenschaft mit Bezug zu einem der oben genannten Schwerpunkte
- Lehre in allen Modulen des BA- und MA-Angebots des Instituts (Lehrverpflichtung gem. LVVO)
- Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung im üblichen Umfang
Einstellungsvoraussetzungen:
Abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium (Master/Diplom/Lehramt) sowie abgeschlossene Promotion in einem geisteswissenschaftlichen Fach (mit einem religionswissenschaftlichen Bezug im oben ausgeführten Sinn)
(Berufs-)Erfahrung:
- Erfahrungen in wissenschaftlicher Arbeit in einem akademischen Kontext (mind. 1 Jahr; kann auch ein Graduiertenkolleg sein)
Erwünscht:
- Gute bis sehr gute Dissertation mit einem Schwerpunkt entweder in einem Bereich der antiken Religion(en) oder im Bereich der Religionswissenschaft der Moderne
- universitäre Lehrerfahrung
- sehr gute Deutschkenntnisse (mindestens C1)
Weitere Informationen erteilt Frau Prof. Dr. Susanne Gödde (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. <http://Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. > / (030) 838 66333 (Sekretariat)).
Weitere Informationen
Bewerbungen sind mit aussagekräftigen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Kopien von Urkunden und Zeugnissen, ggf. Publikationsliste; Zusammenfassung der Doktorarbeit auf max. 2 S., veröffentlichte oder unveröffentlichte Fassung der Dissertation (als PDF); Skizze des aktuellen bzw. geplanten Forschungsprojekts (ca. 3 Seiten); knappe Skizzen für 2 Lehrveranstaltungen am Institut für Religionswissenschaft (insges. 1 Seite); Empfehlungsschreiben eines Professors/einer Professorin.) unter Angabe der Kennung im Format PDF (vorzugsweise als ein Dokument) elektronisch per E-Mail zu richten an Frau Prof. Dr. Susanne Gödde:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. <mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. > oder per Post an die
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Institut für Religionswissenschaft
Frau Prof. Dr. Susanne Gödde
Fabeckstr. 23-25
14195 Berlin (Dahlem)
Mit der Abgabe einer Onlinebewerbung geben Sie als Bewerber*in Ihr Einverständnis, dass Ihre Daten elektronisch verarbeitet und gespeichert werden. Wir weisen darauf hin, dass bei ungeschützter Übersendung Ihrer Bewerbung auf elektronischem Wege von Seiten der Freien Universität Berlin keine Gewähr für die Sicherheit übermittelter persönlicher Daten übernommen werden kann.
https://www.fu-berlin.de/universitaet/beruf-karriere/jobs/wiss/13_fb-geschichts-und-kulturwissenschaften/GK-WiMi_Relwiss__3_2025.html - Stellenangebote
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Okt 03Donnerstag, 03. Oktober 2024 10:29
The Department of Classics at the University of California, Los Angeles, has been authorized to make an appointment to a
full-time position in Classical Archaeology at the rank of Associate or Full Professor, with tenure, effective July 1, 2025.
We invite applications from scholars with expertise in any area of Classical Greek and Roman Archaeology. The successful candidate will be able to offer courses in Greek and/or Roman Archaeology at all levels and to participate in the interdepartmental Ph.D. program in Archaeology. It would also be customary for the successful candidate to be elected to affiliation with the UCLA Cotsen Institute of Archaeology and to participate in its activities, including archaeological fieldwork.
The UCLA Classics Department is home to a productive community of scholars and teachers. Our members also participate in other UCLA interdisciplinary academic units, in addition to the Cotsen Institute, such as the new initiative in Global Antiquity, the Pourdavoud Center for the Study of the Iranian World, the Center for the Study of Religion, and the Program in Digital Humanities, and we would welcome applicants who could contribute to these units, as well.
The Ph.D. is required before the date of appointment, and applicants should either hold a tenured appointment or its equivalent, or be eligible to begin a tenured position. Candidates should have an outstanding record in research, teaching, and service. Candidates should also demonstrate a commitment to student mentoring/advising and to teaching at both the undergraduate and graduate levels. We welcome candidates whose experience in teaching, research, or community service has prepared them to contribute to our commitment to diversity and excellence.
For a candidate of suitable rank and stature in the field, the Steinmetz Chair in Classical Archaeology may be awarded, which can assist in furthering the chairholder's research.
Applicants should submit the materials listed below by 1 November 2024, after which date the search committee will begin to review applications:
* Letter of application, including a detailed research statement
* Current curriculum vitae
* Names and contact information for three recommenders
* Course evaluations and/or other material bearing on teaching effectiveness
* A representative article-length publication
* Statement on contributions to equity, diversity, and inclusion
* Reference check authorization release form
These materials must be submitted online at:
https://recruit.apo.ucla.edu/JPF09819
Informal inquiries may be directed to Professor David Blank, Chair of the Search Committee (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. <mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. >). Please cite the reference number for this search in all correspondence: JPF09819.
Staff contact (for help with the application process): Mark Kaminsky (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. <mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. <mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. %3cmailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. >>)
- Stellenangebote
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Okt 02Mittwoch, 02. Oktober 2024 17:08
Am Institut für Archäologische Wissenschaften, Abt. II (Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen sowie Archäologie von Münze, Geld und von Wirtschaft in der Antike) ist zum 01.01.2025 die Stelle eines/einer
Wissenschaftlichen Mitarbeiter*in Antike Numismatik (m/w/d) (E 13 TV-GU, 70%)
ausgeschrieben.
Die Stelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet, eine Verlängerung um max. weitere 3 Jahre ist möglich.
Tätigkeitsbeschreibung
Die mit der Stelle verbundenen Aufgaben umfassen Lehre im Umfang von 3 SWS in dem Schwerpunkt Archäologie von Münze, Geld und von Wirtschaft in der Antike, die Betreuung von Bachelor- und Masterstudierenden, wissenschaftliche Dienstleistungen in Projekten der Professur (insbes. Vorbereitung INC 2027), sowie die Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung. Darüber hinaus ist die Möglichkeit der eigenständigen Forschung gegeben. Die wissenschaftliche Weiterqualifikation während der Laufzeit der Stelle ist ausdrücklich gewünscht.
Anforderungsprofil
Voraussetzungen für die Bewerbung ist eine abgeschlossene oder sehr weit fortgeschrittene Promotion im Bereich der antiken Numismatik. Erwünscht ist ein Forschungsschwerpunkt im Bereich griechischer Numismatik (ggf auch kaiserzeitlich) (nachgewiesen durch Publikationen). Erste Erfahrungen in der Lehre sind nachdrücklich erwünscht, sowie die Bereitschaft das Zertifikat Hochschullehre zu erwerben. Bei nicht-deutschsprachigen Bewerberinnen und Bewerbern wird der Erwerb guter deutscher Sprachkenntnisse während des ersten Arbeitsjahres vorausgesetzt
Bewerbungen in deutscher oder englischer Sprache sind folgende Unterlagen beizufügen:
- CV, Publikationsverzeichnis, ggf. Verzeichnis der Lehrveranstaltungen
- Kopien der Master/Magister - und Promotionsurkunden
- Kopien von bis zu drei Veröffentlichungen und/oder einem Kapitel der Dissertation (insgesamt max. 50 S.)
- Eine Beschreibung des eigenständigen Forschungsprojektes im Bereich der griechischen Numismatik/Geldgeschichte (ggf. auch kaiserzeitlich), das Sie anstreben oder aktuell schon bearbeiten
- Die Namen und Kontaktdaten von zwei Professor/innen, die bereit sind auf Anfrage ein Empfehlungsschreiben für Sie zu erfassen.
Bewerbungen sind bis 15.10.24 digital zu senden an:
Prof.Dr. Fleur Kemmers
Goethe Universität Frankfurt am Main
Institut für Archäologische Wissenschaften, Abt. II
Norbert-Wollheim-Platz 1
D-60629 Frankfurt am Main
Deutschland
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. tel: 0049-69-79832281
- Stellenangebote
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Okt 02Mittwoch, 02. Oktober 2024 17:05
Wir suchen Sie: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (m/w/d) am Standort München.
Das sind Ihre Aufgaben: Ihre Aufgabe besteht in der Ausarbeitung von Wörterbuchartikeln für den Thesaurus linguae Latinae.
Das sind Sie: Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Klassischen Philologie (Latein und Griechisch), möglichst mit Promotion. Einschlägige lexikographische Erfahrung ist von Vorteil. Sie haben Freude an genauer sprachlicher Beobachtung und am Umgang mit lateinischen Texten verschiedenster Art. Sie besitzen die Fähigkeit zur Analyse der einzelnen Textstellen des jeweiligen Materials sowie zur Synthese der so gewonnenen Einzelergebnisse. Sie sind zur Zusammenarbeit mit der Redaktion und dem gesamten internationalen Team bereit.
Sie besitzen Vorkenntnisse im Bereich der digitalen Lexikographie oder sind bereit, sich diese anzueignen. Das ist unser Angebot: Wir bieten Ihnen eine Anstellung in Vollzeit (100% nach EG 13 TV-L), befristet bis 31.12.2029. Eine Verlängerung ist möglich. Ihr Arbeitsplatz befindet sich im Zentrum Münchens in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Alfons-Goppel-Straße 11).
Eine Teilzeitbeschäftigung ist grundsätzlich möglich. Schwerbehinderte Personen werden bei im Wesentlichen gleicher Qualifikation bevorzugt.
Kontakt: Wir erwarten Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, ggf. Schriften- und Vortragsverzeichnis, Zeugnisse in Kopie) bis zum 20.10.2024 ausschließlich in digitaler Form (pdf):
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Prof. Dr. Claudia Wiener
Ludwig-Maximilians-Universität München
Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie
Schellingstr. 3
D-80799 München
- Stipendien und Forschungspreise
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Okt 02Mittwoch, 02. Oktober 2024 11:06
Center for Hellenic Studies (CHS)
The Center for Hellenic Studies (CHS) offers residential postdoctoral fellowships in Hellenic Studies for the 2025-26 academic year. Fellows are appointed for a term of up to sixteen weeks in the fall (August 27, 2025 to December 17, 2025) or the spring (January 28, 2026 to May 20, 2026). Applicants should indicate their preference for fall or spring on the application form. During this time, recipients are expected to be in residence at the CHS and to devote full time to their study projects without undertaking any other major activities.
Fellowships include a stipend, housing at the CHS, and subsidized health insurance. The stipend (maximum $25,000) is adjusted for individual circumstances, such as the amount of support from other sources. Additional support (up to $1,500) is available for professional travel and other research expenses. The CHS will also assist with the fellow's travel expenses to and from Washington. All fellows, regardless of the term of their fellowship, receive an appointment for one year, beginning in July, which provides them with full access to the resources of the Harvard library system.
The purpose of the residential fellowship program is to encourage and support scholarship of the highest quality on topics related to ancient Greek civilization (e.g., archaeology, art history, epigraphy, history, literary criticism, philology, philosophy, pedagogical applications, reception, and interdisciplinary studies). The program aims to foster interaction among researchers from diverse backgrounds and regions of the world. Accordingly, the CHS welcomes projects with a traditional basis in Classics and those that adopt collaborative or interdisciplinary approaches to the field of Hellenic studies drawn from fields across the humanities, social sciences, and/or natural sciences.
In addition to supporting scholars working independently, the CHS also welcomes applications from individuals engaged in collaborative research projects (such as co-written or co-edited volumes, digital databases, or software tools). Each member of a collaboration should apply individually for a fellowship and describe the nature of the collaboration on the application form.
Eligibility
The prerequisite for a fellowship is a PhD degree in Classics or a related field. Applicants must have defended their degree before July 1, 2024.
Applicants may not apply to both the Fellowships in Hellenic Studies Program in Washington, DC and to the Early Career Fellowships in Hellenic Studies Program in Greece and Cyprus during the same application cycle.
The CHS is an equal opportunity employer. All qualified applicants will receive consideration for appointment without regard to race, color, religion, sex, national origin, disability status, protected veteran status, gender identity, sexual orientation, pregnancy and pregnancy-related conditions, or any other characteristic protected by law.
The CHS views equity, diversity, inclusion, and belonging as the pathway to achieving inclusive excellence and fostering a campus culture where everyone can thrive. We strive to create a community that draws upon the widest possible pool of talent to unify excellence and diversity while fully embracing individuals from varied backgrounds, cultures, races, identities, life experiences, perspectives, beliefs, and values.
Dissemination of Research and Acknowledgement of Support
Fellows are encouraged to document the evolution of their projects and share their work in progress. All fellows are asked to submit a profile for publication on the CHS website and complete a survey at the end of their appointment. Beyond that, fellows are welcome to contribute one piece of content for publication in the CHS Research Bulletin<https://research-bulletin.chs.harvard.edu/>.
The CHS asks fellows to acknowledge the support of the Center in publications or presentations resulting from their work during the fellowship.
Criteria Used in the Awarding of Fellowships
The CHS will only fund proposals that:
1. Outline clearly and in detail a research project that contributes to scholarship in Classical studies or the humanities in general;
2. Demonstrate the capability of the researcher(s) to carry out the project: for example, through prior publications and letters of support;
3. Explain the importance of a CHS fellowship to the progress of the project.
Application Information
The deadline for submitting applications is Saturday, November 16, 2024 at midnight (Eastern). Recommendation letters are due no later than Saturday, November 23, 2024.
As part of the application process, applicants must upload three documents in PDF format:
1. A detailed research proposal of no more than 1,000 words. Bibliographies and references do not count toward the word limit.
2. A curriculum vitae documenting qualifications to conduct the proposed research.
3. A sample of published or forthcoming work of no more than 10,000 words. Bibliographies and references do not count toward the word limit.
Applicants must also provide the names and contact information of three referees, who will be contacted directly by the CHS after the application is submitted. Applicants are responsible for confirming the availability of their proposed referees prior to submission.
Notification of the selection committee's decision will be sent to applicants by Monday, March 3, 2025.
Applicants with questions are welcome to contact the fellowships team by email at fellowships(at)chs.harvard.edu.
https://chs.harvard.edu/fellowships/fellowships-hellenic-studies/ - Stipendien und Forschungspreise
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Sep 30Montag, 30. September 2024 16:10
The Scuola Superiore Meridionale (SSM) is seeking applications for 40 Post-doctoral Research Fellowships in the following programs:
among other things- Archaeology and cultures of the ancient Mediterranean (ACMA)
Location: Naples - Italy Salary: €35,000
£30,442.86 converted salary* per annumHours: Full Time Contract Type: Fixed-Term/Contract Placed On: 6th August 2024 Closes: 15th October 2024
For further information on the SSM and each of the areas see: www.ssmeridionale.it
Fellows will primarily conduct research at the SSM in Naples and have access to all SSM research facilities. They will also deliver tutorial lectures and supervise undergraduate and/or graduate students in the SSM for up to a maximum of 50 hours per year.
Eligibility: Applicants must hold a PhD granted by no later than January 23, 2025. They must also have an excellent command of English and possibly of a second or third language. They must present a research project on a subject relevant to the research program.
Salary and Benefits: The gross salary will amount to €35,000 per year. Each Fellow will also receive an annual allowance of circa €4,000 for research-related expenses.
Tenure: The Fellowship program begins in the winter of 2025. Positions are awarded for one year and can be renewed for up to two times, pending satisfactory performance and continued funding. They will not be renewed more than two times, and overall cannot be held for more than three years
Location: Naples (Italy). Fellowships require residency for the duration of the tenure.
Application Process: Applications will only be accepted via the online application platform and can only be submitted via (https://www.ssmeridionale.it/avcp/selezione-pubblica-per-titoli-e-colloquio-per-lassegnazione-di-n-40-assegni-post-dottorato-per-lo-svolgimento-di-attivita-di-ricerca-presso-la-scuola-superiore-meridionale/)
Please note that appointments of the successful candidates will be subject to standard pre-employment screening, as applicable to each position.
This will include proof of identity and references. Visa requirements will apply
https://www.jobs.ac.uk/job/DIZ651/40-postdoctoral-fellowships - Stipendien und Forschungspreise
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Sep 30Montag, 30. September 2024 16:02
University of Cambridge - Christ’s College
Location: Cambridge Salary: Stipend £27,979 (with a PhD) £23,700 (without a PhD) Hours: Full Time Contract Type: Fixed-Term/Contract Placed On: 28th September 2024 Closes: 24th October 2024 Stipendiary; 4 years fixed term
Stipend £27,979 (with a PhD) £23,700 (without a PhD)
Christ’s College invites applications for a stipendiary Junior Research Fellowship in specified areas of the Arts, Humanities and Social Sciences. It will be tenable for four years from no later than 1 October 2025 and is not renewable.
A Junior Research Fellowship is intended for a researcher early in their career and, in this case, is restricted to applicants in one or more of the following subject areas: Anthropology; Archaeology; Asian and Middle Eastern Studies; English (limited to literature of 1800 to the present day); Law; Linguistics; Modern and Medieval Languages; or Philosophy (excluding Philosophy of Science).
A Junior Research Fellowship offers an opportunity to carry out novel research in a stimulating academic environment. A successful applicant is expected to be either a postgraduate student, probably in the latter stages of research leading to a PhD degree (or equivalent), or a post-doctoral researcher who has completed their PhD degree after 1 January 2024.
The stipend for a Junior Research Fellow is currently £27,979 (with a PhD) and £23,700 (without a PhD) and the successful candidate will be afforded the full privileges of a Fellow of the College. Fellows living out of College receive a non-pensionable living-out allowance of £5,022 (with a PhD) or £2,298 (without a PhD).
Applications must be submitted online via the Christ’s College website by 12 noon on Thursday 24 October 2024 - please click the 'Apply' button above to be redirected.
Reports from two referees must also be received by 12 noon on Thursday 24 October 2024 for the application to be eligible. Shortlisted candidates will be asked for copies of written work and may be invited for interview. Interviews are expected to be on or around Tuesday 14 January 2025. Further details of the Fellowship competition are provided on the website - please click the 'Apply' button above to be redirected.
It should be noted that a successful candidate for a Junior Research Fellowship who does not have an automatic right to work in the United Kingdom (including anyone who is completing a PhD at an overseas institution) will be subject to the visa requirements of the United Kingdom. The College will give informal advice and assistance but ultimately it will be the responsibility of the candidate to obtain the necessary visa.
Christ’s College is an equal opportunities employer.
- Stipendien und Forschungspreise
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Sep 30Montag, 30. September 2024 14:55
University of Cambridge - Christ's College
W.H.D. Rouse Junior Research Fellowship
4 years fixed term
Stipend £27,979 (with a PhD) £23,700 (without a PhD)
Christ's College invites applications for the W.H.D. Rouse Junior Research Fellowship for work in any of the following subject areas: Classics; Indian languages, including Sanskrit; or Indo-European Philology. It will be tenable for four years from no later than 1 October 2025 and is not renewable.
A Junior Research Fellowship is intended for a researcher early in their career and offers an opportunity to carry out novel research in a stimulating academic environment. A successful applicant is expected to be either a postgraduate student, probably in the latter stages of research leading to a PhD degree (or equivalent), or a post-doctoral researcher who has completed their PhD degree after 1 January 2024.
The stipend for a Junior Research Fellow is currently £27,979 (with a PhD) and £23,700 (without a PhD) and the successful candidate will be afforded the full privileges of a Fellow of the College. Fellows living out of College receive a non-pensionable living-out allowance of £5,022 (with a PhD) or £2,298 (without a PhD).
Applications must be submitted online via the Christ's College website by 12 noon on Thursday 24 October 2024 - please click the 'Apply' button to be redirected.
Reports from two referees must also be received by 12 noon on Thursday 24 October 2024 for the application to be eligible. Shortlisted candidates will be asked for copies of written work and may be invited for interview. Interviews are expected to be on or around Thursday 16 January 2025. Further details of the Fellowship competition are provided on the website - please click the 'Apply' button to be redirected.
It should be noted that a successful candidate for a Junior Research Fellowship who does not have an automatic right to work in the United Kingdom (including anyone who is completing a PhD at an overseas institution) will be subject to the visa requirements of the United Kingdom. The College will give informal advice and assistance but ultimately it will be the re
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