Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
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Aug 19Montag, 19. August 2024 12:39
Volker Michael Strocka (26.2.1940 – 14.8.2024)
Mit Volker Michael Strocka ist einer der Großen der deutschen Klassischen Archäologie von uns gegangen.
Nach dem Abitur in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main studierte Strocka in München, Basel, Paris und Freiburg. Seine Dissertation bei Walter-Herwig Schuchhardt (1900–1976), wohl einem der besten Kenner griechischer Plastik, galt dem Thema Piräusreliefs und Parthenosschild.
Seine darauf folgende Assistenten-Zeit (1965–1974) verbrachte Strocka am Institut für Klassische Archäologie der damals neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum bei Bernard Andreae. Und hier begann er mit dem, was ihn sein Leben lang beschäftigen sollte: der wissenschaftlichen Aufarbeitung römischer Gebäudekomplexe im Mittelmeerraum. Seine erste Station war Ephesos. Hier beteiligte er sich am Wiederaufbau der Celsus-Bibliothek und widmete sich der Wandmalerei in den Hanghäusern, die auch Gegenstand seiner Habilitation wurde (1973).
Ein kurzes, heute fast vergessenes Intermezzo gab Strocka als Dozent an der Universität Göttingen, bevor er 1975 als Erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts nach Berlin berufen wurde. Die Anfänge des zwanzig Jahre währenden Projektes Häuser in Pompeji datieren in diese Zeit.
Von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 leitete Strocka das Institut für Klassische Archäologie der Universität Freiburg, ein knappes Vierteljahrhundert. Damit unterschritt er seinen Lehrer Schuchhardt nur um wenige Jahre.
Die Forschungen zu den Häusern in Pompeji gingen weiter und gipfelten in der Publikation zwölf großformatiger Bände, die zwischen 1984 und 2004 erschienen. Viele damals angehende Kolleginnen und Kollegen bekamen Gelegenheit, an den Arbeiten teilzunehmen, und nicht selten resultierte das Thema ihrer Dissertationen mittelbar oder unmittelbar aus dem Projekt.
Nach dessen Abschluss wandte sich Strocka Nordafrika zu, genauer gesagt der tunesischen Ausgrabungsstätte von Thugga (1996–2000). Das türkische Nysa mit seiner Bibliothek war dann Schauplatz seiner letzten Aktivitäten als Projektleiter (2002–2008).
Schon bald nach seiner Ankunft in Freiburg begann Strocka, die archäologische Abguss-Sammlung nach ihrem jahrelangen Dornröschen-Schlaf wiederzubeleben und kontinuierlich auszubauen, eine Aufgabe, die ihm sehr am Herzen lag. Mit ihr schuf er ein bedeutendes Instrumentarium für die Freiburger Lehre, das in Seminaren, Übungen und Zeichenkursen gern genutzt wurde.
Die Liste seiner wissenschaftlichen Publikationen (https://www.archaeologie.uni-freiburg.de/docs/publlisten/schriftenverzeichnis-strocka-maerz-2018.pdf) füllt zahlreiche Seiten und zeigt seine Bandbreite. Zugleich blieb er bis zuletzt seinen Lieblingsthemen, der antiken Wandmalerei, der Bauornamentik und der Stilkritik griechischer und römischer Plastik, treu.
In den Jahren 1986 bis 1988 übernahm Strocka den Vorsitz des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV). Darüber hinaus wirkte er von 2003 bis 2005 als Erster Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft. Seine damaligen Weggefährten waren Eckard Lefèvre als Zweiter Vorsitzender sowie als weitere Vorstandsmitglieder Martin Dreher, Sabine Föllinger, Claudia Klodt, Uta Kron und Thomas A. Schmitz. Matthias Steinhart und Thomas Ganschow ergänzten das Team als Schriftführer und Kassenführer.
In seinen Vorsitz fällt die erste Kleine Mommsen-Tagung, die 2004 in Bonn stattfand. Erfolgreich warb Strocka unter den in der Gesellschaft unterrepräsentierten Archäologen um neue Mitglieder und setzte sich konsequent für den interdisziplinären Austausch ein. Zwei weitere Amtszeiten (2005–2009) fungierte er als Zweiter Vorsitzender.
Ein Ehrenplatz in der Geschichte der Mommsen-Gesellschaft ist ihm gewiss. Wer ihn kennengelernt hat, wird ihn nicht vergessen.
Thomas Ganschow
Für die Mommsen-Gesellschaft:Dominik Maschek (Erster Vorsitzender) – Jürgen Hammerstaedt (Zweiter Vorsitzender) - Aktuelles aus der Mommsen-Gesellschaft
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Mai 25Samstag, 25. Mai 2024 14:46
Am 24. Mai fand die diesjährige Mitgliederversammlung der Mommsen-Gesellschaft in Hamburg statt. Dabei wurde ein neuer Vorstand gewählt, der ab sofort seine Tätigkeit aufnimmt.
1. Vorsitzender: Prof. Dr. Dominik Maschek (Mainz / Trier)
2. Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt (Köln)
Vorstand:
Prof. Dr. Manuel Baumbach (Bochum)
PD Dr. Alexandra Eckert (Göttingen)
Prof. Dr. Nicola Hömke (Rostock)
Prof. Dr. Anja Klöckner (Frankfurt a.M.)
PD Dr. Muriel Moser-Gerber (Frankfurt a.M.)
neuer Schriftführer ist Lukas Reimann (Trier)
Ihre Kontaktdaten finden Sie in Kürze unter "Vorstand" und "Kontakt" auf unserer Webseite.
Geschäftsführung, Kassenführung und Online-Redaktion bleiben unverändert:
Dr. Thomas Ganschow (Radebeul) (Geschäfts- und Kassenführer)
Dr. Martin Lindner (Göttingen) (stv. Kassenführer)
Dr. Luise Seemann (Bremen / Oldenburg) (Online-Redaktion)
Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, die Mitgliedsbeiträge mit Wirkung von 2025 anzuheben, damit die Mommsen-Gesellschaft weiterhin ihren satzungsgemäßen Aufgaben nachkommen kann.
Die neuen Beitragshöhen im Überblick:
bisher
neu
reguläre Mitglieder
44,00 €
56,00 €
reguläre Mitglieder, die auch Mitglied im VHD oder im DArV sind
33,00 €
42,00 €
Jungmitglieder
18,00 €
25,00 €
reduzierter Beitrag (z.B. Arbeitslose)
25,00 €
25,00 €
Mitglieder ab dem vollendeten 75. Lebensjahr
beitragsfrei
freiwillig halber Beitrag
Fördermitglieder
nach eigenem Ermessen, mindestens 44,00 €
nach eigenem Ermessen, mindestens 56,00 €
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Mrz 08Freitag, 08. März 2024 21:57
Die Grabstätte von Theodor Mommsen und seiner Familie befindet sich auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II im heutigen Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain. Sie ist in einem deplorablen Zustand. Die steinerne Einfassung steht schief, die umkränzenden Metallteile sind verrutscht und verrostet und die Bepflanzung ist ungepflegt. Die Wurzeln einer wild gewachsenen Esche gefährden auch die Standsicherheit der rückseitig abschließenden Ziegelmauer. Die Grabanlage ist durch einen kleinen Weg mit dem Familiengrab der Reimer verbunden: Der Verleger Georg Andreas Reimer war Marie Mommsens Vater und Theodor Mommsens Schwiegervater.
Manche werden den Beitrag von Stefan Rebenich in der FAZ vom 22. 8. 2023 gelesen haben. Inzwischen ist es gelungen, Friedhofsverwaltung, Bezirk, Landesdenkmalamt und untere Denkmalbehörde, Familie Mommsen und einige Kollegen, die sich verantwortlich fühlen, zusammenzubringen und einen Plan zur Wiederherstellung zu entwickeln. Dabei wird die Friedhofsverwaltung die Organisation übernehmen. Ein erklecklicher Anteil der geschätzten Kosten von insgesamt 23.000 € wird vom Freundesverein der Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Collegium pro Academia) übernommen, als erste Maßnahme das aufwändige Fällen des Baumes zu finanzieren. Die Familie Mommsen wird sich natürlich beteiligen und vielleicht wird es möglich sein, einen Antrag auf Zuwendung beim Denkmalamt zu erwirken.Wir bitten heute die Mitglieder der Mommsen-Gesellschaft, diese gemeinsame Anstrengung mit einer Spende zu unterstützen.
Bitte verwenden Sie als Spendenkonto das Konto des oben erwähnten Freundeskreises der Akademie:
Commerzbank AG
BIC: DRESDEFF120
IBAN: DE58 1208 0000 4094 6412 00
Stichwort: Grabstätte Theodor Mommsen
Spenden bis 200 € sind ohne gesonderte Quittung steuerlich abzugsfähig, Spendenquittungen werden aber auf Wunsch ausgestellt.