»Sammlungen historischer Gipsabgüsse zwischen physischer Präsenz und digitaler Repräsentanz«
Call for Papers
Workshop »Sammlungen historischer Gipsabgüsse zwischen physischer Präsenz und
digitaler Repräsentanz«
06.-07.11.2025 am Antikenmuseum der Universität Leipzig
Gipsabguss-Sammlungen haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Fungierten die
gipsernen Replikate antiker Skulpturen zunächst an fürstlichen Akademien als
Anschauungsobjekte für den Kunstunterricht, waren es ab der Mitte des 19. Jhs. vor allem die
Archäologischen Institute der Universitäten, die zu Studienzwecken immer größer werdende
Sammlungen anlegten. Vor allem an den Universitäten sowie an einigen Museen wie dem
Dresdner Albertinum entwickelten sich diese Gipsabguss-Sammlungen zu regelrechten
Forschungslaboren, in denen das antike Aussehen der verlorenen Originalskulpturen
wiederhergestellt werden sollte. Nachdem die Abguss-Sammlungen mit dem Aufkommen
neuer Reproduktionsmethoden und der leichteren Verfügbarkeit von Originalen zeitweise an
Bedeutung verloren hatten, haben sie heute ihren Platz in archäologischer Forschung, Lehre
und Vermittlung wiedergewonnen. Zum einen sind die historischen Gipsabgüsse des 18. bis
frühen 20. Jhs. selbst zu historischen Originalen geworden: Sie sind Zeugnisse von
Wissenschafts- und Sammlungsgeschichte ebenso wie von Objektbiografien. Zum anderen
werden die Gipsabguss-Sammlungen vielerorts erneut zu Forschungslaboren, in denen nun
insbesondere digitale Techniken zum Einsatz kommen und an den komplexen
dreidimensionalen Formen weiterentwickelt werden.
Im Zentrum der digitalen Erschließung steht häufig die Erstellung digitaler Zwillinge. Dabei
verlieren die Abgüsse ihre physische Präsenz, können aber zu ortsunabhängigen
Botschaftern für die realen Sammlungen werden und sind im Idealfall weltweit zugänglich.
Digitalisate generieren neue Forschungsfragen und bilden die Grundlage für weiterführende
Forschungsprojekte, sie werden in der archäologischen Lehre oder im Rahmen von
Ausstellungen eingesetzt. Gleichzeitig werden dabei riesige Datenmengen erzeugt, für deren
Langzeitsicherung vielerorts immer noch tragfähige, nachhaltige Konzepte fehlen. In diesem
Spannungsfeld stellt sich die Frage nach dem Mehrwert der Digitalisierung der in großer Zahl
vorhandenen gipsernen Kopien, die nur in Einzelfällen durch Einzigartigkeit bestechen.
In diesem Workshop möchten wir uns der Digitalisierung von Gipsabguss-Sammlungen und
der Nutzung der dabei entstehenden Digitalisate widmen:
● Wie werden Gipsabgüsse bzw. Gipsabguss-Sammlungen digitalisiert? Welche
logistischen Voraussetzungen sind dabei zu beachten, welche Techniken kommen
zum Einsatz, und welche Praktiken haben sich bisher bewährt?
● In welchem Umfang ist die Digitalisierung von Gipsabguss-Sammlungen sinnvoll? Wie
können Synergien erzeugt werden?
● Wie werden die zahlreich entstehenden Digitalisate weiter genutzt? Wie können sie
beispielsweise in digitalen Museen, Datenbanken, Forschungs- und Lehrprojekten
sowie Öffentlichkeitsarbeit fruchtbar gemacht werden?
● Wie lassen sie sich sinnvoll langzeitsichern und so für spätere Projekte nutzbar
machen?
● Was bedeutet die Erstellung von digitalen 3D-Modellen der Gipse für die physischen
Objekte in den Sammlungen?
Gesucht werden Beiträge zu aktuellen Digitalisierungsvorhaben in Gipsabguss-Sammlungen
sowie zu Projekten, die mit Digitalisaten von Gipsabgüssen arbeiten. Die Workshopsprachen
sind bevorzugt Deutsch und Englisch, wir freuen uns aber auch über Beiträge in weiteren
gängigen Konferenzsprachen. Zu Kosten für Reise und Unterkunft wird ein Zuschuss
gewährt.
Wir freuen uns über aussagekräftige Vortragsvorschläge in Form eines Abstracts mit maximal
300 Wörtern in Deutsch oder Englisch. Bitte schicken Sie Ihr Abstract bis zum 05.02.2025 an:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Der Workshop findet im Rahmen des Projekts “Vom raumgreifenden Gipsabguss zur digitalen
Punktwolke: Dokumentation und Visualisierung antiker Plastik am Beispiel des Toro Farnese
in der Abguss-Sammlung des Antikenmuseums Leipzig” statt.
Organisatoren: Jörn Lang (Antikenmuseum Leipzig), Katharina Meinecke (Universität des
Saarlandes), Paula Michalski (Antikenmuseum Leipzig)
Workshop »Sammlungen historischer Gipsabgüsse zwischen physischer Präsenz und
digitaler Repräsentanz«
06.-07.11.2025 am Antikenmuseum der Universität Leipzig
Gipsabguss-Sammlungen haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Fungierten die
gipsernen Replikate antiker Skulpturen zunächst an fürstlichen Akademien als
Anschauungsobjekte für den Kunstunterricht, waren es ab der Mitte des 19. Jhs. vor allem die
Archäologischen Institute der Universitäten, die zu Studienzwecken immer größer werdende
Sammlungen anlegten. Vor allem an den Universitäten sowie an einigen Museen wie dem
Dresdner Albertinum entwickelten sich diese Gipsabguss-Sammlungen zu regelrechten
Forschungslaboren, in denen das antike Aussehen der verlorenen Originalskulpturen
wiederhergestellt werden sollte. Nachdem die Abguss-Sammlungen mit dem Aufkommen
neuer Reproduktionsmethoden und der leichteren Verfügbarkeit von Originalen zeitweise an
Bedeutung verloren hatten, haben sie heute ihren Platz in archäologischer Forschung, Lehre
und Vermittlung wiedergewonnen. Zum einen sind die historischen Gipsabgüsse des 18. bis
frühen 20. Jhs. selbst zu historischen Originalen geworden: Sie sind Zeugnisse von
Wissenschafts- und Sammlungsgeschichte ebenso wie von Objektbiografien. Zum anderen
werden die Gipsabguss-Sammlungen vielerorts erneut zu Forschungslaboren, in denen nun
insbesondere digitale Techniken zum Einsatz kommen und an den komplexen
dreidimensionalen Formen weiterentwickelt werden.
Im Zentrum der digitalen Erschließung steht häufig die Erstellung digitaler Zwillinge. Dabei
verlieren die Abgüsse ihre physische Präsenz, können aber zu ortsunabhängigen
Botschaftern für die realen Sammlungen werden und sind im Idealfall weltweit zugänglich.
Digitalisate generieren neue Forschungsfragen und bilden die Grundlage für weiterführende
Forschungsprojekte, sie werden in der archäologischen Lehre oder im Rahmen von
Ausstellungen eingesetzt. Gleichzeitig werden dabei riesige Datenmengen erzeugt, für deren
Langzeitsicherung vielerorts immer noch tragfähige, nachhaltige Konzepte fehlen. In diesem
Spannungsfeld stellt sich die Frage nach dem Mehrwert der Digitalisierung der in großer Zahl
vorhandenen gipsernen Kopien, die nur in Einzelfällen durch Einzigartigkeit bestechen.
In diesem Workshop möchten wir uns der Digitalisierung von Gipsabguss-Sammlungen und
der Nutzung der dabei entstehenden Digitalisate widmen:
● Wie werden Gipsabgüsse bzw. Gipsabguss-Sammlungen digitalisiert? Welche
logistischen Voraussetzungen sind dabei zu beachten, welche Techniken kommen
zum Einsatz, und welche Praktiken haben sich bisher bewährt?
● In welchem Umfang ist die Digitalisierung von Gipsabguss-Sammlungen sinnvoll? Wie
können Synergien erzeugt werden?
● Wie werden die zahlreich entstehenden Digitalisate weiter genutzt? Wie können sie
beispielsweise in digitalen Museen, Datenbanken, Forschungs- und Lehrprojekten
sowie Öffentlichkeitsarbeit fruchtbar gemacht werden?
● Wie lassen sie sich sinnvoll langzeitsichern und so für spätere Projekte nutzbar
machen?
● Was bedeutet die Erstellung von digitalen 3D-Modellen der Gipse für die physischen
Objekte in den Sammlungen?
Gesucht werden Beiträge zu aktuellen Digitalisierungsvorhaben in Gipsabguss-Sammlungen
sowie zu Projekten, die mit Digitalisaten von Gipsabgüssen arbeiten. Die Workshopsprachen
sind bevorzugt Deutsch und Englisch, wir freuen uns aber auch über Beiträge in weiteren
gängigen Konferenzsprachen. Zu Kosten für Reise und Unterkunft wird ein Zuschuss
gewährt.
Wir freuen uns über aussagekräftige Vortragsvorschläge in Form eines Abstracts mit maximal
300 Wörtern in Deutsch oder Englisch. Bitte schicken Sie Ihr Abstract bis zum 05.02.2025 an:
Der Workshop findet im Rahmen des Projekts “Vom raumgreifenden Gipsabguss zur digitalen
Punktwolke: Dokumentation und Visualisierung antiker Plastik am Beispiel des Toro Farnese
in der Abguss-Sammlung des Antikenmuseums Leipzig” statt.
Organisatoren: Jörn Lang (Antikenmuseum Leipzig), Katharina Meinecke (Universität des
Saarlandes), Paula Michalski (Antikenmuseum Leipzig)